
Lass mich dir etwas sagen, das ich mit brutaler Klarheit verstanden habe: Alles, was von jemand anderem bewegt werden kann, ist nicht frei. Und du, du wurdest von allem bewegt, ein Blick, eine Verzögerung, eine Nachricht, die nie kam, dein emotionales Leben war ausgelagert an ihre Stimmungsschwankungen, deine Würde hing an dem Faden ihrer Aufmerksamkeit und das Schlimmste, du hast das Liebe genannt. Ich musste es auf die harte Tour lernen, ich habe einen Großteil meines Lebens gelitten unter meiner eigenen Aggressivität, meiner Impulsivität, meiner Unfähigkeit, still zu bleiben, ich dachte, so verhalten sich starke Männer, laut, dominant, explosiv, bis ich erkannte, das war nicht Stärke, das war die Sprache eines verängstigten und unsicheren Mannes und ich habe teuer dafür bezahlt, ich habe wunderschöne, bedeutsame Beziehungen verloren, Freundschaften, tiefe Verbindungen, Menschen, die mich wirklich gesehen haben, aber ich war zu blind, zu laut, zu schnell, um bei ihnen zu bleiben.
Wahre Stärke kam erst, als ich lernte, still zu werden, mich zu fühlen, ohne zu explodieren, Verlangen zu spüren und es nicht zu müssen, nein zu sagen, auch wenn alles in mir nach Ja schreit, mich selbst zu halten, selbst dann, wenn ich innerlich auf dem Zahnfleisch krieche. Aber der emotional intelligente Mann, er zuckt nicht, nicht weil er nicht fühlt, sondern weil seine Gefühle ihm gehorchen, nicht ihr. Er lehnt Emotion nicht ab, genau da liegen die meisten Männer falsch, er lehnt Passivität ab, den Zustand, zum Objekt gemacht zu werden, das ist es, was emotionale Intelligenz von emotionaler Abhängigkeit trennt. Er fühlt, aber er entscheidet wie und wann, er ergibt sich nicht dem Chaos, er studiert es, er schlägt nicht in Wut um, denn Wut ist nur Trauer in Rüstung, er zerbricht nicht an seiner Trauer, denn Trauer ist oft nur das Ego in Trauer um sich selbst und er verwechselt nie Besessenheit mit Loyalität, weil er weiß, dass die Anbetung eines anderen Menschen eine Beleidigung des Göttlichen in sich selbst ist.
Er versteht, das meiste, was Männer Herzschmerz nennen, ist keine Liebe, es ist ungeprüfte Schwäche, du denkst, dein Schmerz macht dich tiefgründig, tut er nicht, er macht dich reaktiv, abhängig, haltlos, er zeigt, dass du deine Identität auf etwas gebaut hast, das dich jederzeit verlassen kann. Und hier ist der Teil, den die meisten Männer nie lernen, Frauen werden nicht abgestoßen von deiner Emotionalität, sie werden abgestoßen von deiner Unfähigkeit, sie zu meistern. Ein Mann mit Meisterschaft entschuldigt sich nicht für seine Stille, er inszeniert keine Verletzlichkeit, um Zustimmung zu bekommen, er jagt keinen Antworten hinterher, er ist die Antwort, er schreibt keine Romane per Nachricht, er fragt nicht: Was sind wir?, er bettelt nicht um Klarheit, er verkörpert sie. Sein Leben ist kein Flehen, es ist ein Prinzip und Prinzipien verhandeln nicht. Er fürchtet die Einsamkeit nicht, Einsamkeit ist keine Strafe, sie ist sein Kloster, seine Schmiede, sein Schlachtfeld.
Was also tun? Fühle das Gefühl, lass es fließen, aber handle noch nicht, warte, bis das Wasser sich beruhigt hat, dann triff deine Entscheidung. Atme durch den Angriff hindurch, bleib stehen im Feuer, ohne dich zu bewegen, lass die Stille zu deiner Festung werden, denn der Mann, der inmitten des Chaos seine Mitte halten kann, der besitzt die einzige Macht, die wirklich zählt, die Macht über sich selbst. Denn der Mann, der selbst an seinem schwächsten Punkt seine Impulse kontrollieren kann, der nicht von Lust gesteuert wird, sondern sich selbst steuert, ist der stärkste Mann, den es gibt.
All das Gesagte lässt sich ebenso auf Frauen übertragen, auf jede, die bei sich bleibt, auch wenn es stürmt.
Joe Turan
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