Die meisten Menschen glauben, dass Heilung bedeutet, sich besser zu fühlen. Das stimmt nicht. Heilung bedeutet, zu lernen, ohne die Illusionen zu leben, die dich einst geschützt haben.
Und hier liegt etwas, das viele übersehen: Sie unterschätzen, wie sehr ihre Identität mit ihrem Schmerz verbunden ist. Das Gefallenwollen, das Über-Leisten, die ständige Beschäftigung all das wurde geschaffen, um etwas zu überleben. Wenn diese Schutzmechanismen beginnen zu fallen, fühlt es sich an, als würdest du dich selbst verlieren.
Dann kommt eine tiefere Schicht der Trauer. Du musst die Versionen von dir betrauern, die nicht mehr zu dir passen:
– die, die es allen recht machen wollte, und die, die geschwiegen hat.
Du kannst erst wirklich in die Person hineinwachsen, die du wirst, wenn du diese alten Identitäten sterben lässt. Genau das macht Heilung für so viele Menschen so schwierig. Niemand applaudiert dir, wenn du Grenzen setzt. Es gibt keinen goldenen Stern für innere Arbeit. Im Gegenteil es kann dich sogar isolieren. Du erkennst, dass nicht alle mit der Wahrheit umgehen können. Viele wollen die Version von dir behalten, die ihr eigenes Wohlgefühl nicht in Frage stellt.
Das ist ein schmerzhafter Teil des Weges, weil er radikale Ehrlichkeit verlangt. Du kannst nichts heilen, was du weiter rechtfertigst. Und du musst den Anteilen in dir begegnen, die von der Dysfunktion profitiert haben.
Diese Arbeit geht nicht darum, leichter zu werden. Sie geht darum, echter zu werden.
Joe Turan
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