Ein Morgenimpuls für dich ☀️ 

Veröffentlicht am 2. Dezember 2025 um 22:34

Der Grund, warum du zu viel nachdenkst, ist, dass du gegen deine Intuition handelst.

 

Aber was, wenn dein Bauchgefühl in einem Trauma verwurzelt ist und fehlangepasst reagiert? Du musst während deines Heilungsprozesses lernen, zu unterscheiden. Erst dann kannst du deine Intuition vollständig annehmen.

 

Übermäßiges Denken wird oft als mangelnde Kontrolle missverstanden. In Wahrheit ist es der verzweifelte Versuch des Verstandes, Sicherheit zu finden, wenn der Körper sich selbst nicht mehr vertraut. Jeder rasende Gedanke, jede mentale Schleife ist ein Symptom der Trennung von der Intuition. Der Verstand arbeitet auf Hochtouren, weil er nicht weiß, welchem Signal er trauen kann.

 

Intuition ist die Intelligenz des Körpers. Sie spricht durch Empfindungen, Impulse und feines Wissen. Sie liest den Raum, bevor deine Gedanken aufholen können. Sie spürt die Wahrheit, bevor Worte sie beschreiben. Doch viele Menschen auf ihrem Heilungsweg stehen vor einem Problem: Das intuitive System und das Überlebenssystem sprechen oft mit derselben Stimme. Trauma verdrahtet das Nervensystem neu, sodass es reagiert, als ob Gefahr immer noch existiert. Es steigert die Wachsamkeit, schärft die Wahrnehmung und flutet den Körper mit Dringlichkeit. Was dich einst geschützt hat, beginnt dich nun zu täuschen.

 

Deshalb verwechseln Menschen Intuition mit Angst. Beide sind körperlich und vor-sprachlich. Beide tauchen auf, bevor du sie durchdenken kannst. Der Unterschied liegt in ihrer Beschaffenheit. Intuition fühlt sich ruhig an, selbst wenn sie auf Gefahr hinweist. Sie ist geerdet und direkt. Traumabasierte Angst ist laut, drängend und schwer. Sie zieht den Körper zusammen. Sie drängt dich zum Handeln, bevor du verstehst. Intuition wartet. Angst verlangt.

 

Unterscheidungsvermögen ist die Praxis, die beide voneinander trennt. Es ist keine angeborene Gabe. Es ist eine Fähigkeit, die sich entwickelt, wenn das Nervensystem stabil wird. Ein regulierter Körper kann Nuancen wahrnehmen. Ein dysregulierter Körper erkennt nur Extreme. Wenn du geerdet bist, erweitert sich deine Wahrnehmung. Du siehst Details, die du in Panik übersehen würdest. Du bemerkst, wann deine Intuition leise durch Frieden spricht, anstatt durch Chaos.

 

Intuition ist keine Magie. Sie ist Mustererkennung – dein Gehirn und dein Körper nutzen Millionen gespeicherter Erfahrungen, um Signale zu lesen und Vorhersagen zu treffen. Wenn diese Erfahrungen Trauma beinhalten, wird dein System überempfindlich. Es lernt, überall Gefahr zu sehen. In diesem Sinne kann Trauma die Intuition schärfen, aber nur zum Überleben. Es lehrt Wachsamkeit, nicht Weisheit. Heilung verwandelt diese Sensibilität in etwas Tieferes – Feinfühligkeit. Du beginnst, die Welt nicht nur nach Bedrohungen, sondern nach Wahrheit zu lesen.

 

Übermäßiges Denken geschieht, wenn der Verstand versucht, das zu übernehmen, was der Körper bereits weiß. Es geschieht, wenn du aufhörst, deinem inneren Kompass zu vertrauen, und beginnst, Sicherheit durch Analysen zu suchen. Die Schleife entsteht, weil du nach Gewissheit suchst, die der Verstand dir nicht geben kann. Intuition hingegen bietet keine Gewissheit. Sie bietet Richtung. Sie flüstert „Geh hierhin“ oder „Warte“, ohne zu erklären, warum. Sie fordert dich auf, dich zu bewegen, ohne Beweise – und das erschreckt den logischen Verstand.

 

Für viele besteht die Herausforderung darin, dass Trauma und Intuition dicht beieinander leben. Beide kommen aus dem Körper. Beide können sich instinktiv anfühlen. Aber eines hält dich klein, und das andere öffnet dich für das Leben. Trauma sagt dir, dich zurückzuziehen, das Schlimmste anzunehmen, Kontrolle zu behalten. Intuition lädt dich ein, teilzunehmen, zu spüren, zu vertrauen. Um den Unterschied zu erkennen, musst du die Nachwirkungen beobachten. Handeln aus Trauma lässt dich erschöpft, überwachsam oder schuldig zurück. Handeln aus Intuition lässt dich ruhig, auch wenn das Ergebnis schmerzhaft ist.

 

Heilung bringt das übermäßige Denken nicht zum Schweigen. Sie verwandelt seinen Zweck. Der Verstand kämpft nicht länger gegen den Körper, sondern hört ihm zu. Du beginnst zu bemerken, wann du aus Panik Probleme lösen willst und wann du aus Frieden heraus wahrnimmst. Du hörst auf, auf jeden Impuls sofort zu reagieren. Du lässt Dinge sich entfalten. Mit der Zeit erkennst du, dass Intuition keine Kontrolle braucht – sie braucht Raum.

 

Wenn Menschen sagen „Vertraue deinem Bauchgefühl“, vergessen sie oft, dass bei Trauma-Überlebenden auch der Bauch Schmerz gespeichert hat. Der Prozess, zur Intuition zurückzukehren, bedeutet, die Linse zu reinigen, durch die du die Realität wahrnimmst. Es bedeutet, deinem Nervensystem zu erlauben, im gegenwärtigen Moment Sicherheit zu lernen, damit es nicht mehr alles durch die Vergangenheit filtert.

 

Unterscheidungsvermögen beginnt mit Regulation. Du kannst nicht klar sehen, wenn dein Nervensystem im Chaos ist. Wenn der Körper ruhig ist, erweitert sich die Wahrnehmung. Bevor du entscheidest oder reagierst, halte inne und atme langsam, bis dein Herzschlag sich beruhigt. Beobachte dann, wie sich die Empfindung unter dem Gedanken anfühlt. Intuition fühlt sich meist neutral und geerdet an, selbst wenn sie auf etwas Schwieriges hinweist. Angst fühlt sich angespannt, drängend oder schwer in der Brust an. Schreib auf, was du spürst, ohne es zu analysieren. Warte. Sieh es dir nach ein paar Stunden oder nach einer Nacht noch einmal an. Wenn das Signal beständig bleibt, ist es wahrscheinlich Intuition. Wenn es sich verändert oder auflöst, war es Angst oder Sorge. Unterscheidungsvermögen wächst jedes Mal, wenn du langsamer wirst, deinem Körper zuhörst und der Zeit erlaubst, zu zeigen, was wahr ist.

 

Have a nice day 🤍 

 

Joe Turan

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