Ein Morgenimpuls für dich ☀️
Jeder will wachsen. Fast niemand ist bereit, dem Schmerz zu begegnen.
Du sagst, du willst Transformation. Du sprichst von Tiefe, Freiheit, Bewusstsein. Die Sehnsucht ist real. Der Hunger ist menschlich. Dann wird der Prozess unangenehm, und plötzlich wirkt der Ausstieg verlockender als der Durchbruch.
Was viele suchen, ist das Licht ohne die Dunkelheit. Heilung ohne Struktur. Veränderung ohne den wahren Preis, der darin liegt, dir selbst vollständig und ohne Schonung zu begegnen.
Das Tor zu deiner nächsten Ebene liegt in dem Teil von dir, den du immer noch vermeidest. Es sind die Erinnerungen, die du nie laut ausgesprochen hast. Die Impulse, die Scham tragen. Die Versionen von dir, von denen du glaubst, sie würden dich zerstören, wenn du sie auftauchen lässt. Hier beginnt die eigentliche Arbeit, dort, wo du aufhörst, vor dir selbst davonzulaufen.
Jede Ebene von Intimität, Klarheit und Präsenz, nach der du dich sehnst, wartet nicht in einem Buch, einem Retreat oder in einem anderen Menschen. Sie wartet hinter einer einzigen inneren Tür, vor der du dein ganzes Leben gestanden hast, ohne sie zu öffnen. Das Schloss, das sie geschlossen hält, ist deine eigene Vermeidung.
Vielleicht hast du schon viel getan. Du hast geweint, gefühlt, geschrieben, geschrien, Workshops besucht, Zeremonien erlebt. All das war real, vielleicht sogar heilig. Und dennoch reicht es nicht. Denn wenn du nur fühlst, was bereits akzeptiert ist, wenn du Heilung dort aufführst, wo Applaus folgt, wenn du dich im emotionalen Lärm verlierst, ohne zur Quelle zu gelangen, kreist du um das Zentrum, ohne es zu betreten.
Bevor sich in deinem Leben wirklich etwas verschiebt, wird es still. Diese Stille ist keine Leere. Sie ist Vorbereitung. Eine Identität, die dich bis hierher getragen hat, stirbt, damit du weitergehen kannst. Was du betrauerst, ist nicht das, was du verloren hast. Es ist die Version von dir, die daran gebunden war. Jung hat das tief verstanden. Der größte Schmerz entsteht nicht durch Verlust. Er entsteht durch das Loslassen alter Identitäten.
Diese Trauer ist kein Rückschritt. Sie ist Initiation. Und doch bleibt fast niemand lange genug in der Stille, um neu geboren zu werden. In dem Moment, in dem Unbehagen aufsteigt, fliehen wir zurück in Drama, Rollen, Sex, Helfen, Tun. Alles, außer Stille. Solange du vermeidest, was die Stille von dir verlangt, wirst du dieselben Muster unter neuen Namen erschaffen.
Dein Körper ist weder dein Wert noch dein Produkt. Er ist ein Kommunikationssystem. Weise, fühlend, erinnernd. Er sendet dir Botschaften über Schmerz, Spannung, Sehnsucht, Begehren. Er wartet darauf, dass du zuhörst, statt ihn zu kontrollieren, zu optimieren oder zu vermarkten. Wenn du deinen Körper zur Währung machst, verpasst du die Botschaft und entfernst dich weiter von deinem Zentrum.
Deine Sexualität spiegelt das. Sie zeigt dir, ob du in Kontakt bist oder im Kampf. Verbunden mit Liebe, Absicht, Präsenz und Sicherheit wird sie zu Medizin. Heilig. Heilsam. Vom Ego geführt wird sie zu Performance, Maske, Ablenkung. Du berührst Haut, ohne das Herz zu berühren. Du nennst es Freiheit, obwohl es in Wahrheit Trennung ist.
Heilung beginnt dort, wo Performance endet. Wenn jemand dich sieht und bleibt. Wenn er nicht wegläuft, repariert oder analysiert. Er bleibt, auch wenn es roh, unangenehm oder verwirrend wird. Dann beginnst du, dir selbst zu vertrauen. Du musst nichts mehr beweisen. Du kannst atmen.
Und dort, still und strukturell, wartet Schuld. Die Schuld, die du trägst, gehört oft nicht dir. Sie wurde weitergegeben von Familie, Kultur, Geschichte, Scham. Diese Schuld blockiert deine Fähigkeit zu empfangen. Sie lässt dich Nähe sabotieren. Sie zerstört das Gute in dem Moment, in dem es ankommen will. Sie flüstert: „Ich darf nicht. Ich bin nicht würdig.“
Solange diese Schuld im Schatten bleibt, bleibst auch du dort. In dem Moment, in dem du sie ins Licht holst, sie benennst, dir selbst vergibst, beginnt sich der Knoten zu lösen. Nicht durch Bücher oder Analyse. Sondern durch die Rückkehr zu dem Teil von dir, den du am meisten gefürchtet hast.
Dann sitzt du dort. Du schaust. Du betrittst den Raum, den du dein ganzes Leben gemieden hast, und sprichst die Worte: „Ich werde dich nie wieder verlassen.“
Das ist die Schwelle. Das ist das Portal. Das ist deine nächste Ebene. Alles andere ist Flucht.
Have a nice day 🤍
Joe Turan
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