Ist eine Frau ohne Kinder weniger wert?

Veröffentlicht am 8. März 2025 um 19:59

Ist eine Frau ohne Kinder weniger wert?

 

Heute ist Internationaler Frauentag. Ein Tag, an dem wir die Errungenschaften von Frauen feiern, ihre Rechte verteidigen und für Gleichberechtigung kämpfen. Doch während überall Bilder von starken Müttern, erfolgreichen Geschäftsfrauen und Aktivistinnen geteilt werden, gibt es eine Gruppe von Frauen, die oft übersehen oder sogar dämonisiert wird: Frauen, die sich gegen Kinder entscheiden.

 

Frauen, die bewusst sagen: „Ich will keine Mutter sein.“

Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen mussten.

Frauen, die ihre Identität nicht über Mutterschaft definieren.

 

Heute möchte ich diesen Frauen eine Stimme geben. Denn der Frauentag sollte für alle Frauen sein – nicht nur für jene, die in das gesellschaftliche Idealbild passen.

 

Kinderlosigkeit – Wahl oder Urteil?

 

„Wann planst du denn Kinder zu bekommen?“

 

Diese Frage hören Frauen immer wieder, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass jede Frau Mutter werden will. Aber was, wenn sie das nicht möchte? Wird sie dann automatisch weniger wert? Weniger Frau? Weniger komplett?

 

Frauen, die sich bewusst gegen Kinder entscheiden, werden oft als egoistisch, kalt oder unreif abgestempelt. Während Männer, die keine Kinder haben, als freiheitsliebend oder karrierefokussiert gelten, müssen Frauen sich ständig rechtfertigen.

 

„Das wirst du noch bereuen, wenn du alt bist.“

„Aber wer kümmert sich dann später um dich?“

„Dein Leben wird ohne Kinder niemals erfüllt sein.“

 

Diese Sätze sind nichts anderes als emotionale Erpressung. Eine ständige Warnung, dass Frauen eines Tages allein und unglücklich enden werden. Aber gibt es nicht auch genug Mütter, die bereuen, Kinder bekommen zu haben? Warum spricht niemand darüber?

 

Die Frau als gesellschaftliche Funktion?

 

Frauen, die keine Kinder haben, werden oft nicht als vollwertige Erwachsene gesehen. Als wäre ihre Existenz erst dann richtig, wenn sie ein Leben geboren haben. Diese Denkweise ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt. Frauen übernehmen den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit, reduzieren ihre Arbeitszeit, setzen Karrieren aus und tragen die mentale Last der Familie.

 

Männer hingegen? Sie können Väter sein oder nicht – ohne, dass ihre Identität oder ihr Wert infrage gestellt wird. Eine Frau, die sich gegen Kinder entscheidet, muss sich jedoch ständig rechtfertigen.

 

Warum müssen sich Frauen erklären, Männer aber nicht?

Warum gilt Mutterschaft als selbstverständliche Rolle, die erfüllt werden muss?

 

"Frauen, die sich bewusst gegen Kinder entscheiden, zeigen, dass es Alternativen gibt – dass Weiblichkeit nicht an Mutterschaft geknüpft ist. Sie fordern ein System heraus, das Frauen primär als Mütter begreift. Wenn Mutterschaft eine Wahl ist, dann müssten wir grundlegend über Identität, Care-Arbeit und gesellschaftliche Strukturen sprechen. Gleichzeitig sind es vor allem Mütter, die unter diesen Strukturen leiden. Sie übernehmen den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit, reduzieren ihre Arbeitszeit, setzen Karrieren aus und tragen die mentale Last der Familie. Männer hingegen können Väter sein oder nicht – ohne, dass ihre Identität oder ihr Wert infrage gestellt wird."

– Madeleine Alizadeh

 

Sind Frauen ohne Kinder egoistisch?

 

Eine Frau, die sich gegen Kinder entscheidet, lebt oft mit dem Vorwurf, sie sei selbstsüchtig. Doch ist es nicht viel egoistischer, ein Kind in die Welt zu setzen, nur um gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden? Ein Kind zu bekommen, weil man es halt so macht – anstatt wirklich aus tiefstem Herzen Mutter sein zu wollen?

 

Frauen ohne Kinder sind nicht egoistisch – sie sind mutig. Sie entscheiden sich für ein Leben, das für sie sinnvoll ist, nicht für das, was andere von ihnen erwarten. Sie wissen, dass Mutterschaft eine tiefgehende Verantwortung ist, die nicht einfach aus Pflichtgefühl übernommen werden sollte.

 

Frauen sind mehr als ihre Gebärmutter

 

Jede Frau, egal ob Mutter oder nicht, ist vollständig. Ihr Wert definiert sich nicht darüber, ob sie Kinder bekommt oder nicht. Frauen sind kreativ, stark, unabhängig, emotional und voller Liebe – auch ohne eigene Kinder. Sie kümmern sich um ihre Freunde, ihre Partner, ihre Familien, sie lieben, sie unterstützen, sie erschaffen.

 

Aber was ist mit denen, die sich nicht nur entscheiden, keine Mutter zu werden, sondern denen, die keine Wahl hatten? Was ist mit Frauen, die ungewollt schwanger wurden und sich für eine Abtreibung entschieden haben?

 

Auch sie werden oft wie Kriminelle behandelt, obwohl sie eine zutiefst persönliche Entscheidung getroffen haben. Aber sollte eine Frau wirklich bestraft oder gesellschaftlich ausgeschlossen werden, nur weil sie entscheidet, was für ihr eigenes Leben richtig ist?

 

Frauen zwischen Schuld und Scham

 

Ein weiteres Problem ist die emotionale Last, die Frauen tragen müssen. Wer sich gegen Kinder entscheidet, lebt oft mit Schuldgefühlen. Nicht, weil sie ihre Entscheidung bereuen – sondern weil die Gesellschaft ihnen das Gefühl gibt, dass sie etwas falsch machen.

 

Madeleine Alizadeh sagt dazu in ihrem Instagram-Post:

 

"Es gibt keinen kollektiven Applaus für Frauen, die sich gegen ein Kind entschieden haben. Keine warmen Worte über das Wunder der Selbstbestimmung. Stattdessen gibt es mehrfach offene Ablehnung, nicht nur einmal las ich Kommentare wie „Es liegt an deinem Partner“ auf meinem Bildschirm unter einem meiner Posts. Es werden Sätze wie: „Das wirst du noch bereuen.“ oder „Aber wer kümmert sich dann im Alter um dich?“ gepostet. Und immer wieder: „Warum machst du es zum Thema? Wir haben’s verstanden.“

 

Diese Argumente basieren auf Angst, nicht auf Realität. Es gibt keine Garantie für ein erfülltes Leben – weder mit noch ohne Kinder.

 

Es ist Zeit für ein Umdenken

 

Heute, am Internationalen Frauentag, sollten wir nicht nur Frauen feiern, die in klassischen Rollen brillieren, sondern auch jene, die ihren eigenen Weg gehen.

 

Frauen sind mehr als ihre Gebärmutter.

Frauen sind nicht egoistisch, weil sie keine Kinder wollen.

Frauen müssen sich nicht für ihre Entscheidungen rechtfertigen.

 

Und an alle, die denken, dass nur Frauen über dieses Thema sprechen dürfen: Ich bin ein Mann – ein Sohn, ein Partner, ein Bruder, ein Freund. Ich sehe, welchen Druck Frauen erleben, wie sie sich immer wieder rechtfertigen müssen. Es ist nicht nur eine Frauensache. Es ist eine gesellschaftliche Sache.

 

Frauen müssen nicht Mütter sein, um wertvoll zu sein.

Sie sind es bereits.

Ich salutiere Madeleine Alizadeh für ihren Mut, über dieses Thema offen zu sprechen. Sie hat eine Diskussion angestoßen, die geführt werden muss – für alle Frauen, die sich frei entscheiden möchten, ohne Stigma, ohne Scham und ohne Angst vor Verurteilung. Und ich salutiere jede einzelne Person, die den Mut hat, gesellschaftliche Stereotype zu hinterfragen, sich gegen Konventionen zu stellen und für das eigene Recht auf Selbstbestimmung einzustehen.

Happy women's day ❤️

 

Bild : Pinterest 

 

Joe Turan 

- Life Coach

- Tantra & Kuscheltherapeut

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www.joeturan.com

 

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