Männer, die zu Prostituierten gehen

Veröffentlicht am 18. April 2025 um 21:22

Als Teil meiner fortlaufenden Reihe über Sexsucht habe ich bereits über Pornografie geschrieben – darüber, wie sie uns voneinander trennt, unsere Sehnsucht verzerrt und unsere Intimität betäubt. Heute setze ich diese Auseinandersetzung fort – diesmal mit einem Blick auf Männer, die Sexarbeiterinnen aufsuchen.

 

Es geht hier nicht um Schuld.

 

Nicht um die Männer, die hingehen. Nicht um die Frauen, die anbieten. Nicht um das System, das beides ermöglicht.

 

Ich bin nicht besser. Ich habe Schlimmeres getan. Mein eigener Schatten ist in jede Zeile eingewebt, die du gleich lesen wirst. Ich stehe nicht über irgendwem – ich gehe mittendrin.

 

Wir leben in einer Welt, die sexuelle Freiheit erlaubt. Sexarbeit ist legal. Menschen treffen ihre Entscheidungen. Ich hinterfrage nicht das Recht auf diese Entscheidungen – aber ich lade dich ein, das unsichtbare Gewicht dieser Entscheidungen zu bedenken. Ihr Echo auf lange Sicht. Die versteckten Kosten.

 

Das hier ist keine Predigt. Es ist ein anderer Blick in den Spiegel.

 

Diese Botschaft richtet sich besonders an Männer.

 

An verheiratete Männer, die still etwas Heiliges zerstören. An Väter, die glauben, ihre Kinder spüren die Veränderung nicht. An Singles, die sich bewusst gegen Beziehung entschieden haben und glauben, emotionale Distanz sei Freiheit.

 

Ja, du kannst so leben. Aber belüg dich nicht über die Folgen. Single zu sein befreit dich nicht von deiner Sehnsucht nach Verbindung. Du hast immer noch ein Nervensystem. Du hast immer noch ein Herz. Du trägst immer noch eine Berührungssehnsucht in dir, auch wenn du dir selbst beigebracht hast, sie nicht mehr zu benennen.

 

Wenn du immer wieder zu Sexarbeiterinnen gehst – frag dich:

 

Warum?

 

Warum du immer wieder gehst

 

Du bist süchtig nach dem Entkommen – emotional, sexuell, psychologisch.

 

Du suchst Bestätigung durch Eroberung, aber sie füllt die innere Leere nie.

 

Du verknüpfst Sicherheit mit Kontrolle, nicht mit Verbindung.

 

Du hast nie Intimität erlebt, die sich wirklich sicher anfühlte – also stößt du sie weg, wenn sie erscheint.

 

Du betäubst dich. Du weichst aus. Du funktionierst.

 

Der Preis für Ehrlichkeit scheint zu hoch. Also zahlst du lieber den Preis der Unechtheit. Und die Rechnung kommt immer irgendwann.

 

Jeden Tag bezahlen in Deutschland schätzungsweise 1,2 Millionen Männer für Sex. Nicht gelegentlich. Jeden Tag.

 

Das sind keine Monster. Das sind ganz normale Männer. Geschäftsleute. Lehrer. Verheiratete. Väter. Ruhige Männer mit höflichem Lächeln und tiefen inneren Abteilen.

 

Sie gehen nicht, weil sie böse sind. Sie gehen, weil sie hungrig sind. Nicht nur nach Sex – sondern nach Erleichterung. Nach Bestätigung. Nach etwas, das nichts von ihnen verlangt außer Geld.

 

Was macht das über die Zeit mit einem Mann?

 

Was passiert, wenn Sex zu etwas wird, das man kaufen kann? Wenn der Körper der Frau zum Produkt wird und ihr Nein einen Preis bekommt?

 

Wir verlernen, Frauen als gleichwertig begehrende Wesen zu sehen. Wir verlieren die Fäden gegenseitiger Verbundenheit. Wir glauben irgendwann, Intimität stünde uns zu – nicht als Einladung, sondern als Recht. Und das Schlimmste: Die meisten merken es nicht mal.

 

Hier ist eine Wahrheit, die selten ausgesprochen wird: Männer, die regelmäßig Sex kaufen, fühlen sich im Moment vielleicht mächtig – aber mit der Zeit wird etwas in ihnen taub. Die Flamme erlischt. Verbindung wird dünn. Eroberung wird mit Nähe verwechselt, Entladung mit Erleichterung, Performance mit Intimität.

 

Der Verstand lernt Abkürzungen. Das Herz vergisst den langen Weg. Und was bleibt, ist oft eine Leere, die kein Orgasmus der Welt füllt.

 

Und ihre Partnerinnen?

 

Diese Frauen kennen vielleicht nicht die Details – aber sie spüren die Distanz. Sie spüren, wenn Anwesenheit zur Fassade wird. Wenn Berührung leer ist. Wenn der Mann körperlich da ist, aber seelisch längst gegangen.

 

Ehen zerbrechen nicht nur an Betrug – sondern an Entfremdung. Am leisen Verfall echter Intimität. Am Fehlen geteilter Verletzlichkeit.

 

Frauen sind anders sozialisiert – nicht nur biologisch, sondern auch emotional, gesellschaftlich, historisch.

 

Ihnen wurde nie beigebracht: „Du hast ein Recht darauf.“

 

Männer hingegen wurden oft so geprägt: Sex als Belohnung. Beziehung optional. Lust als Anspruch.

 

Was tun wir also?

 

Wenn du ein Mann bist, der für Sex bezahlt hat – frag dich nicht nur, was du bekommen hast. Frag dich, was es dich gekostet hat.

 

Deine Fähigkeit, ein echtes Ja zu empfangen. Deine Fähigkeit, ohne Deal berührt zu werden. Deine Fähigkeit, zu lieben, ohne kontrollieren zu müssen.

 

Und frag dich, was es deiner Beziehung antut. Deiner Fähigkeit zur Präsenz. Den Frauen, die dir vertrauen.

 

Fang klein an. Werde langsamer. Such Verbindung – nicht Gehorsam.

 

Such eine Frau, die dich wirklich sieht. Die dein Spiel nicht braucht. Die dich nicht bewundert, weil du gewinnst – sondern weil du bleibst.

 

Lerne, zu empfangen, ohne zu nehmen. Lerne zu fragen, nicht vorauszusetzen. Lerne zu fühlen – nicht zu flüchten.

 

Es ist nie zu spät zu verlernen.

 

Und auf der anderen Seite des Verlernens wartet etwas Tieferes als Lust: Zugehörigkeit.

 

Der Preis für Ehrlichkeit ist hoch. Aber der Preis für Unechtheit ist deine Seele.

 

 

Wenn dir mein Content gefällt, unterstütze mich, indem du mir auf Instagram folgst:

 

Danke 💚

 

IG : @joeturan1

 

Hier geht’s zu meinem Profil

 

https://www.instagram.com/joeturan1?igsh=cnNxNjB0dnZpZTRz

 

Willst du mehr erfahren?

Dann schreib mir gerne eine Nachricht über WhatsApp oder per PN – wir vereinbaren ein unverbindliches Erstgespräch und schauen gemeinsam, was dich wirklich weiterbringt.

 

Joe Turan

– Life Coach

– Tantra- & Kuscheltherapeut

📞 +43 664 3884305

🌐 www.joeturan.com

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.