Wenn Lust zur Sprache der Einsamkeit wird

Veröffentlicht am 2. Mai 2025 um 21:45

Ein Text für all jene, die Dringlichkeit mit Intimität verwechseln, Flucht mit Lebendigkeit und Berührung mit Wahrheit.

 

Du sagst, du bist süchtig nach Sex.

Aber nein —

du bist süchtig nach Erleichterung.

 

Nach dem stillen Moment nach dem Höhepunkt.

Nach der Illusion, begehrt zu werden,

auch wenn dich niemand wirklich sieht.

Nach dem kurzen Gefühl von Kontrolle,

wenn innerlich alles nach Chaos schreit.

 

Hypersexualität nennen sie das.

Doch was dein Körper trägt,

was dein Herz durch jede Zelle zu flüstern versucht —

dafür gibt es keinen klinischen Begriff.

 

Denn es geht nicht um Sex.

Es geht um Regulation.

Um Flucht.

Darum, für einen Atemzug aus der Taubheit auszubrechen.

 

Das ist keine Störung.

Das ist ein Nervensystem, geformt von Abwesenheit.

Von Unvorhersehbarkeit.

Von einer Kindheit, in der niemand fragte:

Was brauchst du?

 

Also hast du aufgehört zu brauchen.

Hast gelernt zu funktionieren.

Und als der Schmerz zu laut wurde,

fand dein Körper Abkürzungen —

Wege, um irgendetwas zu fühlen.

Nicht weil du verdorben bist.

Sondern weil du allein warst.

 

Und anstatt nach innen zu gehen,

dorthin wo es wirklich wehtut,

wo das Alte wartet, um endlich gefühlt zu werden —

läufst du.

 

Du ziehst dich zurück.

Ignorierst deine Partnerin.

Trennst dich emotional, suchst woanders nach Erleichterung.

Nicht weil sie falsch ist.

Sondern weil ihre Nähe dich erinnert.

An all das, was du nicht fühlen willst.

 

Sie hält dir den Spiegel hin —

und du weichst aus.

Nicht aus Bosheit.

Sondern aus Angst.

Weil du nie gelernt hast, Verantwortung zu tragen.

Weil du zu schwach bist, um stehenzubleiben, wenn es eng wird.

 

Also fickst du statt zu fühlen.

Scollst statt zu sprechen.

Ziehst dich zurück statt dich zu zeigen.

Und du nennst das Freiheit.

Doch es ist Flucht.

 

Du willst keine Frau.

Du willst Ruhe.

Von deiner Scham.

Von der Leere.

Von der Angst, nicht genug zu sein.

 

Und manchmal gehst du zu Sexarbeiterinnen.

Nicht wegen Sex —

sondern weil dort niemand etwas von dir will.

Weil man dich dort nicht sieht,

und du denkst, das sei Erleichterung.

 

Aber der Preis ist hoch.

Denn jedes Mal, wenn du Nähe durch Dringlichkeit ersetzt,

lernt dein Herz, dass es keine andere Sprache gibt als Flucht.

Und jedes Mal wird etwas in dir leiser.

 

Bis du nicht mehr spürst,

wann ein echtes Ja vor dir steht.

Bis Orgasmus nur noch Entladung ist —

aber nie Verbindung.

 

Und während du dich mächtig fühlst,

wird dein Inneres taub.

Du verlernst, wie es sich anfühlt,

berührt zu werden ohne Deal.

Gesehen zu werden ohne Maske.

 

Du lehrst deinen Körper, dass Sicherheit gefährlich ist.

Dass Stille bedrohlich ist.

Dass Nähe gleich Kontrolle ist.

 

Und irgendwann steht sie vor dir.

Offen. Warm. Bereit.

Und du kannst sie nicht empfangen.

 

Weil sie etwas von dir verlangt,

was du dir selbst nie gegeben hast:

Verantwortung.

 

Das ist der wahre Schmerz.

Nicht, dass du süchtig bist —

sondern dass du nicht mehr weißt, wie man bleibt.

 

Heilung beginnt nicht mit Verzicht.

Sie beginnt mit Ehrlichkeit.

Mit der Frage:

Was fühle ich gerade wirklich — unter der Lust, unter dem Drang?

 

Vielleicht ist es Angst.

Vielleicht Trauer.

Vielleicht ein uralter Schrei nach Verbindung.

 

Und ja — es wird weh tun.

Denn du wirst all die Male spüren,

wo du weggelaufen bist statt dich zu zeigen.

All die Körper, die du benutzt hast,

weil du deinen eigenen nicht mehr gefühlt hast.

All die Liebe, die du nicht empfangen konntest,

weil du dich selbst nicht halten konntest.

 

Aber genau da beginnt Rückkehr.

Nicht moralisch.

Nicht perfekt.

Sondern menschlich.

 

Du darfst neu lernen:

Langsamkeit ist kein Verlust.

Stille ist kein Feind.

Und Berührung kann mehr sein als Strategie.

 

Das, was du gesucht hast,

lag nie im Außen.

Es war nie die Frau.

Nie der Akt.

Nie die Lust.

 

Es war immer:

Du.

 

Bereit, dich endlich selbst zu fühlen.

Ohne Flucht.

Ohne Maske.

Ohne Deal.

 

Nur du.

Im Jetzt.

Lebendig.

 

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Joe Turan

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Kommentare

Roswitha Rockenschaub
Vor 11 Tage

Sooo berührend 🥺