
Es beginnt nicht mit einem Knall.
Kein Drama. Keine Tränen. Keine große Szene.
Nur… Stille.
Eine Stille, die nicht nach Frieden klingt, sondern nach Aufgeben.
Die langen Nachrichten, die früher voller Gefühl waren, schrumpfen zu Ein-Wort-Antworten.
Trocken.
Distanziert.
Das "Ich liebe dich“ verschwindet.
Die Fragen hören auf.
Sie fragt nicht mehr, wo du bist, wie es dir geht oder ob alles okay ist.
Früher bemerkte sie die kleinen Dinge. Jetzt berühren sie nicht einmal mehr die großen.
Was sie früher mit Hingabe tat — eine gute Nacht schreiben, sich an deinen Zeitplan erinnern, nach deinem Tag fragen — beginnt zu verblassen.
Und hört dann auf.
Nicht, um dich zu bestrafen.
Sondern weil es ihr egal geworden ist.
Frauen lieben zu früh.
Männer schätzen zu spät.
Das ist die Tragödie.
Wenn eine Frau beginnt, sich zu entlieben, ist das nicht laut.
Sie kündigt es nicht an.
Es geschieht leise, wie die Flut, die sich vom Ufer zurückzieht.
Und bis du merkst, wie weit das Wasser schon weg ist, hat sie längst Frieden geschlossen mit dem Ertrinken allein.
Sie hat dich jahrelang angefleht.
Mit Worten. Mit Schweigen. Mit Blicken. Mit Berührungen.
Sie hat es erklärt, geweint, sich wiederholt, bis ihr Hals wund war.
Und du dachtest, sie übertreibt.
Du hast gesagt: "Was ist das Problem? Ich hab doch nichts Schlimmes getan.“
Genau.
Du hast nichts getan.
Und das war das, was wehgetan hat.
Es war kein einzelner Verrat.
Kein großer Streit.
Es war das langsame Abtragen.
Die emotionale Distanz.
Wie du aufgehört hast, zu teilen.
Wie du aufgehört hast, präsent zu sein — nicht körperlich, sondern emotional.
Du hast ihren Lieblingswein vergessen.
Hast nicht bemerkt, wenn sie etwas Neues trug.
Hast weniger gelacht. Weniger zugehört.
Sie sagte, es gehe ihr nicht gut.
Du hast ihr nicht geglaubt.
Weil du den Schmerz nicht gespürt hast, sie aber schon.
Drei Jahre lang. Vielleicht fünf. Vielleicht länger.
Und wenn sie schließlich aufhört, sich zu beschweren, denkst du:
"Oh, jetzt ist es besser.“
Nein.
Sie ist fertig.
Sie kämpft nicht mehr, weil sie nicht mehr glaubt.
Sie fragt nicht mehr nach dir, weil es sie nicht mehr interessiert.
Sie streitet nicht mehr, weil der Krieg in ihrem Herzen vorbei ist —
und sie hat verloren.
Männer verwechseln Stille oft mit Geborgenheit.
„Sie nörgelt nicht mehr, also ist alles gut.“
Nein.
Sie hat aufgehört, weil sie innerlich schon gegangen ist.
Jetzt plant sie nur noch den Ausstieg.
Wartet auf den Moment.
Bis der Mietvertrag ausläuft.
Bis die Kinder groß sind.
Bis das Schweigen hart genug ist, um ein Abschied zu sein.
Und wenn du Monate später fragst: "Warum hast du nichts gesagt?“
Wird sie dich einfach ansehen.
Leer.
Weil sie es getan hat.
Immer wieder.
Du hast es nur nicht gehört.
Oder nicht hören wollen.
Männer leben im Heute.
Frauen leben in der Erinnerung.
Sie drehen alles immer wieder durch, versuchen zu begreifen, wo sie dich verloren haben —
und wo sie sich selbst dabei verloren haben.
Und ja, manche Männer leiden auch.
Ja.
Aber Frauen leiden anders.
Länger.
Leiser.
Sie tragen das Gewicht in ihrem Körper, ihrer Haut, ihrem Schlaf.
Sie spielen die Starke.
Und zerbrechen, wenn niemand hinsieht.
Und wenn sie schließlich nichts mehr sagt —
bedeutet das alles.
Also bitte, frag sie nicht, ob sie zurückkommt,
wenn sie längst gelernt hat, ohne dich zu atmen.
Sie ist nicht kalt.
Nicht grausam.
Sie ist einfach fertig.
Und wenn sie geht
blickt sie selten zurück.
Weil der Abschied längst passiert ist,
bevor sich die Tür jemals geschlossen hat.
- Joe Turan
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