Jeder will "er selbst sein"...

Veröffentlicht am 3. Juni 2025 um 08:12

Aber kaum jemand stellt die tiefere Frage: Wer ist dieses "Selbst", das du zu sein versuchst?

 

Alle sagen: "Sei du selbst."

 

Aber wer ist das?

 

Die Version, die deine Eltern wollten? Die Version, geformt durch Schule, Kultur und Konformität? Das kuratierte Mosaik aus geliehenen Meinungen, gefilterten Gefühlen und zweitverwerteten Träumen?

 

Nein. Das sind keine Wahrheiten. Das sind Gerüste, Geschichten, Überlebenscodes, weitergegeben, um dich klein genug zu halten, damit du hineinpasst. Wenn du frei sein willst, passt du dich nicht an, du entlernst, du verbrennst die Karte.

 

Seinen eigenen Weg zu gehen heißt, die Herde zu verraten, zu provozieren, als arrogant, schwierig, falsch abgestempelt zu werden. Aber die Herde versteht keine Transformation, sie versteht Muster, Sicherheit, Übereinstimmung.

 

Nietzsche hat das nicht akzeptiert. Er wollte nicht, dass du dich "findest". Er wollte, dass du dich erschaffst, nicht indem du dich an Werte anpasst, sondern indem du durch sie hindurchbrennst, indem du alles in Frage stellst, was je versucht hat, dir einen Namen zu geben.

 

"Wer seinen eigenen Weg geht, trifft niemanden."

 

Nicht weil er schneller ist, sondern weil sein Weg sich mit keinem anderen kreuzt, weil dieser Weg vor ihm nicht existierte, er musste ihn selbst herausmeißeln, mit Blut, mit Zweifel, mit Feuer.

 

Es geht nicht darum, anders zu sein, um besonders zu wirken, es geht darum, dass du die geliehenen Wege einfach nicht mehr gehen kannst. Es geht nicht darum, "du selbst zu bleiben".

 

Der einsame Weg ist nicht einsam, weil dich andere verlassen, er ist einsam, weil du das Vertraute verlässt.

 

Du gehst durch den Tod alter Identitäten, Kindheitsprojektionen, geliehene Träume, und du beginnst zu erkennen: Du warst nie "verloren". Du hast nur versucht, in fremden Schuhen einen fremden Weg zu gehen.

 

Nietzsche forderte mehr als Mut, er rief zum existenziellen Krieg auf, eine völlige Rebellion gegen übernommene Moral, Komfortkultur und Anpassung.

 

Das ist kein Ausdruck, das ist Erschaffung.

 

Dein Komfort ist eine Lüge.

 

Du wurdest von der Herde darauf konditioniert, Sicherheit zu suchen, übernommene Moral zu gehorchen, tote Rituale zu wiederholen. Nietzsche nannte das die Herdenmentalität, den Code der Gleichheit, den Tod des Individuums. Er flüstert:

 

Pass dich an, stell nichts in Frage, schütze die Tradition, wähle Bequemlichkeit über Tiefe.

 

Und wenn jemand anderes auftaucht? Jemand, der anders ist? Die Herde greift an, denn deine Freiheit erinnert sie an ihren Käfig.

 

Die meisten Menschen wollen keine Wahrheit, sie wollen Bestätigung.

 

Was passiert also, wenn du beginnst aufzuwachen? Du merkst: Dein Leben wurde entworfen für jemanden, der nie existiert hat. Und der Preis für Echtheit ist Exil.

 

Aber Einsamkeit ist keine Strafe. Sie ist Einweihung.

 

Nietzsche hat das nicht nur gedacht. Er hat es gelebt, wie jeder Mystiker, Künstler, Krieger, der sich entschied zu brechen, statt sich zu beugen. Du wächst nicht im Applaus, du wächst in der Stille.

 

Zuerst: Einsamkeit, dann langsam: Einsamkeit wird zu Stille, und schließlich: Kraft.

 

Sechs Jahre Einsamkeit geben dir mehr als sechzig Jahre Performance, kein Social Media, kein Beifall, kein Echo, nur das rohe Selbst, ungestört.

 

Und wenn der Schmerz kommt, Wut, Angst, Trauer, dann verdrängst du ihn nicht, du schreibst ihn auf, du siehst ihm ins Gesicht, du lässt ihn dich benennen, denn in deinen Gefühlen liegen die verborgenen Karten deiner wahren Geschichte.

 

Nietzsche sagte: Der höhere Mensch muss sich von der Herde trennen, denn Moral, so wie wir sie geerbt haben, ist keine Tugend, sie ist Kontrolle, ein Netz, das über das wilde Selbst geworfen wurde.

 

Um deine Wahrheit zu leben, musst du zuerst zerstören, was du fälschlich für wahr gehalten hast.

 

Wie?

 

Schritt 1: Stell alles in Frage, nicht nur die Gesellschaft, auch deine eigenen Glaubenssätze, deine Beziehungen, deinen Job, deine Motive, alles, was du aus Pflichtgefühl tust.

 

Schritt 2: Umarme das Leiden, du wurdest darauf trainiert, es zu vermeiden, aber Leid ist der Hammer, der dich formt, Eisen wird zu Stahl, wenn es geschmolzen und geschlagen wird.

 

Schritt 3: Isoliere dich, nicht für immer, aber lang genug, um zu entgiften, um deine eigene Stimme wieder zu hören, echte Einsamkeit entfernt den Lärm, sie lässt dich allein mit der einzigen Person, die dich retten oder zerstören kann: dir selbst.

 

Schritt 4: Erschaffe Werte, nicht übernommen von Gurus, Schriften, Ideologien, deine eigenen. Frag dich: Könnte ich dieses Leben, genau diesen Tag, immer und immer wieder leben? Wenn die Antwort Nein ist, lebst du nicht dein eigenes Leben.

 

Schritt 5: Amor Fati. Liebe dein Schicksal, nicht selektiv, alles, jeden Herzschmerz, jede Verzögerung, jeden Verlust, jede Ablehnung, nicht weil es sanft war, sondern weil es dich geformt hat. Dort beginnt Bedeutung: wenn du aufhörst, gegen das Leben zu kämpfen, und beginnst, mit ihm zu tanzen.

 

Schritt 6: Stell dich der ewigen Wiederkehr. Nietzsche fragt: Wenn ein Dämon dir sagen würde, du müsstest dieses Leben, exakt so wie es ist, immer und immer wieder leben, würdest du ihn verfluchen oder segnen?

 

Deine Antwort darauf sagt alles.

 

Letzter Schritt: Verbrenn die Maske. Du bist nicht hier, um ein guter Sohn zu sein, oder eine höfliche Freundin, oder ein loyaler Angestellter. Du bist hier, um das zu werden, was nur du sein kannst, und das bedeutet, jede Norm loszulassen, die dir nicht passt.

 

Freiheit ist kein Kissen, sie ist Feuer.

 

Du wirst Menschen verlieren, du wirst Menschen erschrecken, du wirst dein altes Leben hinter dir lassen. Das ist der Preis, und das Tor.

 

Also frag dich: Was wiederhole ich ständig, das nicht einmal eine Wiederholung wert ist? Welche Ängste besitzen mich noch? Welche Werte spiele ich nur vor, weil es bequemer ist als Nein zu sagen?

 

Freiheit beginnt dort, wo Wiederholung unerträglich wird.

 

Nietzsches Botschaft war kein Coaching, es war ein Urteil über das falsche Selbst, eine Forderung: Lebe sicher in der Linie, oder riskiere alles, um echt zu werden.

 

Niemand wird diesen Weg mit dir gehen, das ist der Sinn.

 

Das hier ist kein Selbsthilfeartikel, es ist ein Begräbnis, und vielleicht, ein Geburtsmoment.

 

Geh jetzt.

 

Aber erwarte keine Gesellschaft.

 

Und schau nicht zurück.

 

Joe Turan

 

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Joe Turan

– Life Coach

– Tantra- & Kuscheltherapeut

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