
Die schwerste Lektion, die ich als Erwachsener lernen musste, ist das unerbittliche Bedürfnis, weiterzumachen, egal, wie zerbrochen ich mich innerlich fühle.
Diese Wahrheit ist roh, ungefiltert und schmerzhaft universell. Das Leben hält nicht an, wenn wir erschöpft sind, wenn unsere Herzen zerbrochen sind oder wenn sich unsere Seele ausgefranst anfühlt. Es geht weiter, unerbittlich, gleichgültig, und verlangt, dass wir Schritt halten. Es gibt keine Pausentaste für Trauer, keine Unterbrechung zum Heilen, keinen Moment, in dem die Welt sanft beiseitetritt und uns erlaubt, wieder ganz zu werden. Das Leben erwartet, dass wir unsere Lasten schweigend tragen, dass wir weitermachen trotz des Gewichts all dessen, was wir in uns tragen.
Das Grausamste daran? Niemand bereitet uns wirklich darauf vor. Als Kinder bekommen wir Geschichten von Resilienz erzählt, verpackt in ordentliche, hoffnungsvolle Enden, Geschichten, in denen Schmerz einen Sinn hat und jeder Sturm aufklart, um einen strahlenden Horizont freizugeben. Doch das Erwachsenenleben reißt uns diese tröstlichen Illusionen weg. Es lehrt uns, dass Überleben selten poetisch ist. Meistens geht es darum, zu erscheinen, wenn man lieber verschwinden würde, mit einem Lächeln durch Schmerzen zu gehen, die niemand sieht, und weiterzumachen, obwohl man innerlich das Gefühl hat, auseinanderzufallen.
Und trotzdem machen wir weiter. Das ist das leise Wunder, Mensch zu sein. Selbst wenn das Leben unerbittlich ist, selbst wenn Hoffnung fern wirkt, gehen wir weiter. Wir stolpern, wir zerbrechen, wir sinken auf die Knie, aber wir stehen wieder auf. Und dabei entdecken wir eine Stärke, von der wir nie wussten, dass wir sie haben. Wir lernen, uns selbst auf die Weise zu trösten, wie wir es uns von anderen gewünscht hätten. Wir werden zu der Stimme der Zuversicht, nach der wir einst gesucht haben.
Langsam erkennen wir, dass Resilienz nicht immer aus großen Akten von Tapferkeit besteht, manchmal ist sie nur ein Flüstern, „Mach weiter.“
Ja, es ist erschöpfend. Ja, es ist ungerecht. Und ja, es gibt Tage, an denen sich das Gewicht von allem unerträglich anfühlt. Aber jeder kleine Schritt nach vorn ist der Beweis, dass wir nicht aufgegeben haben. Dass wir immer noch kämpfen, immer noch festhalten, immer noch der Dunkelheit verweigern, uns zu verschlingen. Diese leise Auflehnung, zu existieren, es zu versuchen, zu hoffen, ist das Mutigste, was wir tun können.
Was ist die schwerste Lektion, die du als Erwachsener lernen musstest, und wie hat sie dich geprägt?
~Ernest Hemingway
Joe Turan
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