
Für all jene von uns, die leichte bis mäßige Angst, Stress oder Nervosität empfinden.
Deine Augen sind der Mund deines Nervensystems. Was meine ich damit? Deine Augen sind im wahrsten Sinne des Wortes eine Verlängerung deines Gehirns. Dein Sehnerv, der hinter deinen Augen liegt, ist direkt mit deinem Gehirn verbunden. Und genau deshalb können Dinge wie EMDR so eine kraftvolle Veränderung in unserem Gehirn bewirken, weil unsere Augen im Grunde eine direkte physische Tür zu unserem Gehirn und unserem gesamten zentralen Nervensystem sind.
Und das ist auch der Grund, warum wir, wenn wir darüber nachdenken, wie wir unser Nervensystem bei der Heilung unterstützen können, sehr bewusst damit umgehen müssen, womit wir uns visuell „ernähren“. Hier sind drei Möglichkeiten, wie du das zu deinem Vorteil nutzen kannst:
Natur gleich am Morgen sehen. Wenn du aufwachst, versuche, deine Augen zuerst Sonnenlicht, den Himmel und Pflanzen auszusetzen, bevor du auf dein Handy schaust. Diese Praxis wird dir helfen, dein Nervensystem für Stunden danach zu regulieren.
Visuelle Stille üben. Genauso wie Fasten von Nahrung deinem Verdauungssystem und deinem Körper eine Pause gibt, wird Fasten von visuellen Reizen deinem Nervensystem eine Pause geben. Versuche also im Laufe deines Tages immer wieder daran zu denken, deine Augen für ein bis zwei Minuten zu schließen, um deinem Nervensystem eine kurze Pause zu gönnen.
Einen sogenannten "erzwungenes peripheres Sehen“ oder "weichen Blick"
Und so funktioniert er: Wenn du deine Augen bewusst dazu bringst, nach außen zu wandern also in den seitlichen, peripheren Bereich deines Blickfeldes sinkt dein Stresslevel sofort. Das liegt daran, dass du dich, wenn du gestresst bist, auf eine einzige Sache fokussierst. In diesem Fall jedoch lassen wir die Augen nach außen wandern, und du wirst automatisch entspannter.
Wenn wir gestresst sind, gehen unsere Augen in einen Tunnelblick über und verengen sich auf einen bestimmten Fokus. Um den Ruhe- und Verdauungszustand zu aktivieren, der das Gegenteil davon ist, müssen wir unseren Blick weiten und weicher werden lassen. Das kannst du tun, indem du dich auf die Ränder deines peripheren Sehens konzentrierst. Anstatt auf einen einzelnen Gegenstand zu starren, richte deinen Fokus auf die Ränder deines peripheren Blickfeldes und lass deinen Blick und deine Augen physisch weicher werden.
Also lass es uns wirklich üben. So geht das:
Schau geradeaus und halte deine Daumen direkt vor dir.
Beginne, die Daumen nach außen zu spreizen, aber bleibe mit deinem Blick nach vorne gerichtet. Du wirst nicht ändern, wohin du schaust, aber in deinem Kopf und in deinem Blickfeld wirst du anfangen, dich auf die Daumen zu konzentrieren, während du sie weiter und weiter auseinander bewegst.
Fokussiere dich auf die Daumen, bis sie fast neben dir sind. Das braucht etwas Übung.
Sobald du den Punkt erreichst, an dem du die Fähigkeit verlierst, dich auf die Daumen zu konzentrieren, bleib genau dort und halte diesen Zustand.
Wenn du wieder in der Lage bist, die Daumen wahrzunehmen, gehe weiter und weiter nach außen.
So übst du den weichen Blick. Probiere es aus und sag mir, wie es sich für dich anfühlt. Als ich es ausprobiert habe, musste ich tatsächlich sofort gähnen, was ein klares Zeichen dafür ist, dass mein Parasympathikus aktiviert wurde, aber ich wäre neugierig zu wissen, wie es sich bei dir anfühlt.
Probiere diese Dinge aus und denk daran, dass deine Augen dein Nervensystem ständig "füttern“. Deshalb müssen wir achtsam damit umgehen, wie oft und womit wir es füttern.
Joe Turan
🌐 www.joeturan.com
Möchtest du meine Arbeit unterstützen und mehr Inhalte sehen?
Folge mir auf Instagram:
www.instagram.com/joeturan1
@joeturan1
Danke für deine Unterstützung 💚
Kommentar hinzufügen
Kommentare