Im Laufe meines Lebens habe ich immer gesagt, ich wolle Frieden, doch tief in mir hat er mir Angst gemacht. Manchmal tut er das immer noch. Frieden bedeutet Stille, und in der Stille gibt es keinen Lärm, hinter dem ich mich verstecken kann. Es gibt nur mich und all die Versionen von mir, mit denen ich nie Frieden geschlossen habe. Immer wenn mein Leben begann, gut zu laufen, habe ich es sabotiert. Ich habe gute Dinge zerstört, einfach nur um mich wieder wie ich selbst zu fühlen.
Ich fand Gründe, um in dem zu ertrinken, was ich längst überlebt hatte. Nicht, weil ich den Schmerz mochte, sondern weil Schmerz das Einzige war, das mir vertraut war. Es ist, als hätte mein Nervensystem gelernt, dass der einzige Weg, mich lebendig zu fühlen, durch Schmerz führt. Leid gab mir Identität, es gab mir eine Geschichte, es ließ mich real fühlen. Ich hatte keine Angst vor dem Schmerz. Ich hatte Angst vor der Leere, die entsteht, wenn er weg ist. Denn dann müsste ich mich selbst ansehen und fragen: Wer bin ich, wenn ich nicht gebrochen bin? Und glaub mir, diese Frage war der Spiegel, vor dem ich mein ganzes Leben davongelaufen bin.
Es hat Jahre gedauert, um zu dieser Form von Bewusstsein zu kommen und dieselben Muster bei anderen zu erkennen. Und obwohl ich genug Selbstreflexion habe, um das Problem zu benennen, blieb die Frage: Wie löse ich es? Was ist der Weg heraus?
Erstens musst du aufhören, davor wegzulaufen. Du musst dableiben. Nicht als Opfer, sondern als Beobachter. Erkenne die Muster und die Gedanken, die alles wieder anstoßen.
Zweitens hör auf, es „deins“ zu nennen. Der Schmerz ist nicht deine Persönlichkeit. Wenn diese alten Gedanken hochkommen, erkenne sie als das, was sie sind: uralte Schutzmechanismen. Früher haben sie dich am Leben gehalten, jetzt zerstören sie dich. Wenn der Impuls zur Selbstsabotage kommt, halte inne und sag dir selbst: Das ist das Echo meiner alten Überlebensstrategien, das versucht zurückzukehren. Dann wähle eine einzige Handlung, die das Muster bricht:
Geh nach draußen.
Sprich mit jemandem.
Schreib auf, was der Schmerz dir sagen will, statt ihn durch Zerstörung sprechen zu lassen.
Das ist, wie Heilung wirklich aussieht. Kein Dauerlicht, keine Erleuchtung, sondern Hunderte von kleinen Rebellionen gegen den Menschen, der du früher warst.
Schritt 3, 4, 5, 6, 7: Beständigkeit. Du kannst nicht erwarten, dass Frieden bleibt, wenn du ihn nur übst, wenn das Leben ruhig ist. Du musst dein Nervensystem darauf trainieren, Frieden als sicher zu empfinden. Frieden ist, so kontrovers es klingt, keine Belohnung. Er ist eine Fähigkeit. Je mehr du ihn übst, desto mehr lernt dein Geist, dass Ruhe keine Gefahr bedeutet. Du bist nicht kaputt, weil du süchtig nach deinem Schmerz warst. Du hast dich nur ans Überleben gewöhnt statt ans Leben. Überleben war nie als Dauerzustand gedacht. Die Abhängigkeit endet, wenn du aufhörst, Schmerz mit dem Beweis zu verwechseln, dass du lebst.
Der Schmerz war Feuer, das dich geformt hat, doch du musst nicht weiter brennen, um zu beweisen, dass du Flammen überstehst. Du bist schon durch die Hölle gegangen. Jetzt ist es Zeit, die Asche hinter dir zu lassen und deinen Frieden zurückzuholen.
Have a nice day 🤍
Joe Turan
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