Das Gehirn hält die Liebe durch Idealisierung am Leben.

Das Gehirn hält die Liebe durch Idealisierung am Leben. Wenn die Idealisierung beginnt zu verblassen, verändert sich oft die Erfahrung von Liebe. Wir lieben nicht nur eine Person, wir lieben das Bild, das unser Geist von ihr erschafft. Er scheint besonders, sie fühlt sich wie die Eine an, es fühlt sich an, als wärt ihr füreinander bestimmt. Doch sobald das Gehirn beginnt, die Realität klarer zu sehen, verändert sich die Chemie auf natürliche Weise. Was nach dieser Veränderung bleibt, zeigt, ob es eine auf Fantasie aufgebaute Verliebtheit war oder eine Liebe, die in Wahrheit verwurzelt ist. Hier sind ein paar Fragen, die dir helfen können, deine Beziehung klarer einzuschätzen.

Frage Nummer eins: 

Was genau tut diese Person jeden Tag für mich? Nicht „er liebt mich“ oder „ich fühle mich gut mit ihm“, sondern reale Handlungen, eine Liste. Was tut sie, das zu deinem Leben beiträgt? Vielleicht meldet sie sich, wenn du still bist, kocht, wenn du müde bist, hält dich, wenn du weinst, entschuldigt sich, wenn sie im Unrecht ist. Wenn die Liste leer bleibt, ist das kein Beweis für fehlende Liebe, sondern ein Hinweis auf ein Ungleichgewicht. Es zeigt, wo du mehr trägst, als dir zusteht.

Frage Nummer zwei:

Wenn ich diese Person heute zum ersten Mal treffen würde, würde ich sie wieder wählen? Sei ehrlich. Mit all dem Wissen, das du jetzt hast – wie sie in Konflikten reagiert, wie sie Versprechen hält, wie sie dich an einem schlechten Tag behandelt. Wenn sie einfach jemand von Tinder wäre, würdest du ihr eine Chance geben?

Frage Nummer drei: 

Wie oft habe ich mich, meine Pläne, meine Grenzen für sie verändert? Wie oft hat sie dasselbe für mich getan? Schreibe zwei Listen. Deine und ihre. Kompromisse halten Beziehungen lebendig. Selbstaufgabe tötet sie langsam. Wenn eine Liste immer länger ist, braucht das Gleichgewicht Aufmerksamkeit.

Frage Nummer vier: 

Was bekomme ich aus dieser Beziehung, das ich von anderen oder von mir selbst nicht bekommen könnte? Etwas Einzigartiges. Vielleicht ist es das Gefühl von Sicherheit in ihren Armen. Vielleicht, dass sie dich herausfordert zu wachsen. Vielleicht ist es Lachen, Sexualität oder Stille, die sich wie Zuhause anfühlt. Wenn das, was du am meisten schätzt, auch in Freundschaft, Familie oder deiner eigenen Selbstfürsorge existieren könnte, ist es wert zu fragen: Bleibe ich aus Liebe oder aus Gewohnheit?

Frage Nummer fünf: 

Wer bin ich neben dieser Person geworden, besser oder schlechter? Schau auf dich selbst vor drei Jahren und jetzt. Bist du gewachsen? Wurdest du stärker, ruhiger, selbstbewusster oder ängstlicher, verschlossener und weniger lebendig? Liebe, die dich nährt, erweitert dein Selbstgefühl. Liebe, die dich erschöpft, lässt dich um deine Bedürfnisse herumschrumpfen.

Frage Nummer sechs: 

Wenn meine beste Freundin in so einer Beziehung wäre, was würde ich ihr sagen? Diese Frage entfernt Emotionen und aktiviert Logik. Sag es laut. Die Wahrheit, die du anderen gibst, ist oft die Wahrheit, die du dir selbst verweigerst.

Letzter Schritt: Schreibe alle deine Antworten auf und lies sie nach 24 Stunden noch einmal. Nicht sofort, gib deinem Gehirn Zeit, sie zu verarbeiten. Nach einem Tag wird sich die Chemie vollständig neu einstellen. Wenn du Erleichterung spürst, selbst durch Traurigkeit hindurch, hast du Ehrlichkeit gefunden. Wenn du Widerstand fühlst, bleib neugierig. Das bedeutet, ein Teil von dir weiß es bereits, ist aber noch nicht bereit, es zu akzeptieren.

Klarheit beendet keine Beziehungen. Sie verändert, wie du in ihnen erscheinst.

Manchmal bedeutet das, zu bleiben, mit neuer Bewusstheit. Manchmal bedeutet es, zu gehen, mit Frieden.

Was auch immer deine Antworten zeigen, erinnere dich daran:

Du darfst dir eine Beziehung wünschen, in der Liebe sich wie Freiheit anfühlt, nicht wie Spannung.

In der sich die Bemühung in beide Richtungen bewegt.

In der es sich sicher anfühlt, gesehen zu werden, nicht verdient.

Das ist nicht zu viel verlangt. Es ist der Wunsch nach dem, was wahr ist.

Joe Turan

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