Eines Tages wirst du aufwachen und merken, dass es dir egal ist. Die Ziele, denen du früher hinterhergelaufen bist, fühlen sich fern an, als würden sie zu jemandem gehören, den du kaum noch kennst. Andere werden das bemerken, bevor du es tust. Sie werden sagen, dass du dich verändert hast, dass du nicht mehr du selbst bist, und du wirst sogar anfangen zu glauben, dass etwas nicht stimmt. Doch das ist kein Zusammenbruch. Das ist ein Erwachen.
Hör zu. Das meiste, was wir Motivation nennen, ist meiner Meinung nach nur Angst in einem schönen Kostüm. Angst, ein Niemand zu sein. Angst, in den Spiegel zu schauen und nichts zu sehen, das es wert ist, erinnert zu werden. Also jagen wir Dingen hinterher. Wir bauen Identitäten auf, um dem Glauben zu entkommen, dass wir nicht genug sind. Und eine Zeit lang funktioniert das, bis es nicht mehr funktioniert. Irgendwann bricht in dir etwas leise auf. Das Leben trifft dich zu hart oder nimmt dir zu viel, oder vielleicht bist du einfach müde vom Schauspielern. Und in diesem Moment begreifst du, dass du nicht aus Authentizität gelebt hast, sondern aus Angst. Und sobald du das siehst, selbst wenn nur für einen Sekundenbruchteil, fällt deine alte Motivation in sich zusammen. Sie ergibt keinen Sinn mehr. Du landest in diesem stillen, unbequemen Raum, in dem nichts eine Bedeutung zu haben scheint. Es wirkt leer. Es fühlt sich so an, als wärst du verloren.
Doch du verlierst nicht deinen Lebenssinn. Du verlierst die falschen Gründe, von denen du gedacht hast, dass du einen brauchst. Diese Leere ist keine Depression. Es ist Raum. Der Raum, der übrig bleibt, nachdem die Illusion verbrannt ist. Du wächst aus dem Leben heraus, das aus Angst gebaut war, bist aber noch nicht in das hineingetreten, das aus Wahrheit entsteht. Dieses Dazwischen fühlt sich an wie nichts, doch es ist eigentlich alles. Denn was als Nächstes kommt, ist nicht dieses alte Feuer, das dich verbrennt, nur damit du dich weiterbewegst. Was kommt, ist leiser, sanfter und echt. Eine Motivation, die nicht schreit: „Beweise dich“, sondern flüstert: „Leb, weil es schön ist, am Leben zu sein.“
Du fällst nicht auseinander. Du wachst auf. Und aufwachen tut weh. Es räumt alles Falsche aus dem Raum. Wenn es sich also anfühlt, als würde nichts mehr zählen, dann lass es so sein. Denn sobald du durch diese Phase hindurchgehst, wird dein Leben nicht mehr von Angst angetrieben. Du wachst aus dem Traum auf, wer du meintest sein zu müssen. Und das, was danach kommt, hat nichts damit zu tun, mehr zu werden. Es geht darum, dich daran zu erinnern, dass du bereits genug bist. Wenn die Echos der Angst endlich verklingen, bleibt nur noch eines übrig.
Du.
Have a nice day 🤍
Joe Turan
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