Wenn dein Körper "Nein" sagt und du es überhörst

Veröffentlicht am 19. Mai 2025 um 20:02

wir reden viel über Stress, aber meistens oberflächlich. "Ich bin gestresst“ heißt in der Regel: Ich habe zu viel zu tun, zu wenig Zeit, zu viele Anforderungen. Was dabei oft untergeht: Stress ist keine Laune. Es ist ein biologischer Prozess, der messbare, ernsthafte Auswirkungen auf deinen Körper hat.

 

Stress beginnt im Gehirn. Genauer gesagt: in der Amygdala. Sie bewertet Situationen emotional und wenn sie Gefahr wittert, gibt sie Alarm. Der Hypothalamus reagiert sofort, aktiviert das autonome Nervensystem, Adrenalin wird ausgeschüttet. Dein Körper stellt auf Kampf oder Flucht. Wenn die Belastung anhält, wird die sogenannte HPA-Achse aktiviert: Der Hypothalamus schickt CRH, die Hypophyse ACTH, die Nebennieren Cortisol. Cortisol hält dich wachsam aber es fährt auch das Immunsystem, die Verdauung und andere "nicht akute“ Körperfunktionen herunter.

 

Wenn der Stress wieder abfällt, bringt das parasympathische Nervensystem dich zurück in die Balance. So sollte es zumindest sein.

Aber was, wenn diese Entlastung nie eintritt?

 

Dann bleibt dein Körper in einem Zustand ständiger Alarmbereitschaft. Die Folge: geschwächtes Immunsystem, chronische Entzündungen, Herzprobleme, Verdauungsstörungen, Schlaflosigkeit, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen, erhöhte Anfälligkeit für Angst und Depression.

Langfristig kann dieser Zustand krank machen, im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich.

 

Dr. Gabor Maté spricht in seinem Buch "Wenn der Körper nein sagt" davon, dass unterdrückte Emotionen, ungelöste Konflikte und eine fehlende Fähigkeit zur Abgrenzung ein enormes Risiko darstellen. Studien zeigen: Bis zu 80 % aller Erkrankungen von Autoimmunerkrankungen über Herz-Kreislauf-Probleme bis hin zu Krebs, stehen in Verbindung mit chronischem Stress.

 

Das Tragische: Viele bemerken ihn nicht einmal mehr. Der Dauerzustand wird zur Normalität. Man funktioniert, arbeitet, organisiert und übersieht die Signale. Körperliche Beschwerden werden ignoriert oder "weggemacht“, Gefühle wie Wut oder Angst werden unterdrückt, um "stark“ oder "funktional“ zu bleiben. Das kostet Energie und führt über kurz oder lang zum Zusammenbruch.

 

Ein zentraler Faktor dabei: die Schwierigkeit, Grenzen zu setzen. Viele Menschen können nicht Nein sagen. Sie fühlen sich schuldig, wenn sie sich abgrenzen. Sie stellen sich selbst immer hinten an, arbeiten zu viel, wollen alles perfekt machen. Und sie schlucken Emotionen oft unbewusst, oft gelernt in der Kindheit.

 

Dabei ist ein klares Nein kein Egoismus. Es ist Selbstschutz.

Nein sagen schützt deine Energie, deine Gesundheit, deine Würde. Es schafft Raum für echte Begegnung, nicht für ständige Anpassung.

 

Was du konkret tun kannst:

 

Gefühle zulassen statt unterdrücken. Wut, Trauer, Frust, das alles darf da sein. Unterdrückte Emotionen erhöhen den inneren Druck.

 

Grenzen setzen – verbal, körperlich, emotional. Nicht alles kommentieren, nicht jedem antworten, nicht überall mitgehen.

 

Perfektionismus loslassen. Gut reicht oft. Und Überforderung hilft niemandem.

 

Achtsamkeit üben. Meditation, Atemübungen, auch einfach mal 10 Minuten Stille pro Tag.

 

Bewegung und Schlaf priorisieren. Beides senkt den Cortisolspiegel messbar.

 

Ernährung nicht vernachlässigen. Kein Junkfood-Marathon bei Dauerstress – dein Körper braucht echte Energiequellen.

 

Neben den emotionalen und mentalen Schritten wie Abgrenzung, Gefühlsausdruck, Bewegung, Schlaf und Ernährung kann dein Körper auch durch gezielte Mikronährstoffe und Adaptogene unterstützt werden. Hier ein paar bewährte Substanzen, die nachweislich helfen können, dein Stresssystem zu regulieren:

 

1. Ashwagandha Sensoril (500 mg, am besten morgens oder vormittags):

Sensoril ist ein besonders hochwertiger, standardisierter Ashwagandha-Extrakt mit starkem Fokus auf Cortisol-Regulation. Studien zeigen: Es kann den Cortisolspiegel senken, das Nervensystem beruhigen und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit und Konzentration erhöhen, ohne müde zu machen. Gut geeignet bei emotionalem Stress, innerer Unruhe, Schlafstörungen und Erschöpfung.

 

2. Rhodiola Rosea (250–500 mg, morgens auf nüchternen Magen):

Rhodiola ist ein adaptogenes Kraut aus dem Norden Europas. Es wirkt besonders gut bei geistiger Erschöpfung, Reizbarkeit, Konzentrationsproblemen und bei Menschen, die viel leisten müssen, aber unter hohem inneren Druck stehen. Es unterstützt das Gleichgewicht der Neurotransmitter (z. B. Dopamin und Serotonin) und kann die körperliche und psychische Belastbarkeit verbessern.

 

3. L-Theanin (200 mg, mit oder ohne Koffein):

Ein beruhigender Stoff aus grünem Tee, der angstlösend wirkt, ohne müde zu machen. Ideal bei Nervosität, Grübeln, Lampenfieber oder Schlafproblemen. Besonders wirksam in Kombination mit Koffein, da es die typischen Koffein-Nebenwirkungen (Herzrasen, Unruhe) ausgleicht.

 

4. Magnesium (mindestens 300–400 mg täglich, abends):

Einer der am meisten unterschätzten Stress-Mineralstoffe. Magnesium wird bei chronischem Stress vermehrt verbraucht. Es wirkt entspannend auf Muskeln, Nerven und Schlaf – besonders in der Form „Magnesiumbisglycinat“ oder "Magnesiumcitrat“.

 

5. Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA, mindestens 1.500 mg täglich):

Entzündungshemmend, nervenschützend, stimmungsstabilisierend. Besonders wichtig bei chronischer Erschöpfung, depressiven Verstimmungen oder hoher mentaler Belastung.

 

Optional bei starken Schlafproblemen oder tiefer Erschöpfung:

 

Taurin (1.000–3.000 mg abends): Beruhigend, schlaffördernd, schützt das Gehirn bei Dauerstress.

 

Glycin (5–10 g abends): Unterstützt das Nervensystem, verbessert die Schlafqualität, wirkt entgiftend.

 

Wichtig:

Diese Mittel ersetzen keine Therapie, sie sind auch kein "Quick Fix" aber sie helfen deinem Körper, aus dem Stressmodus herauszukommen und wieder in die Regulation zu finden. Entscheidend ist: Du musst bereit sein, dir selbst zuzuhören und deinem "Nein" Raum zu geben. Denn wenn du nicht für dich sorgst, tut es niemand.

 

Joe Turan 

 

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Joe Turan

– Life Coach

– Tantra- & Kuscheltherapeut

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