Warum ich aufgehört habe, mit toxischen Menschen zu arbeiten privat und als Coach.

Veröffentlicht am 23. Mai 2025 um 14:06

Warum ich aufgehört habe, mit toxischen Menschen zu arbeiten privat und als Coach. Und warum du das auch tun solltest.

 

Einer der wertvollsten und gleichzeitig umstrittensten Ratschläge, die ich je erhalten habe, kam von einem Mentor: ein erfahrener Traumatherapeut. Er sagte es nicht in einem Fachbuch, nicht in einem Seminar. Es war ein ehrliches, privates Gespräch, nachdem ich ihm von meinen Erfahrungen erzählt hatte, wie ich als Coach und Therapeut mit Menschen gearbeitet habe, die stark narzisstische oder psychopathische Züge zeigen.

 

Seine Worte waren klar und direkt:

"Hör auf. Geh keine Verbindung mit ihnen ein. Nicht mal im professionellen Kontext. Es gibt keine Heilung. Die einzige Lösung ist Abstand. Isolation.“

 

Zuerst habe ich diesen Gedanken abgelehnt. Es fühlte sich hart an. Ich glaubte an Heilung, an Veränderung, an das Potenzial jedes Menschen. Aber die Zeit und die Realität haben ihm recht gegeben.

 

Die Illusion des Helfens

 

Das Problem ist: Menschen mit tief verankerten narzisstischen oder psychopathischen Strukturen kommen nicht, um Hilfe zu suchen, sie kommen, um Kontrolle zu bekommen. Und sie sind besser in ihrem Spiel als wir.

 

Sie haben Jahrzehnte, nicht Jahre damit verbracht, ihre Fähigkeiten zu manipulieren, zu täuschen und das Mitgefühl anderer auszunutzen, zu perfektionieren. Du hast vielleicht ein paar Bücher gelesen oder sechs Jahre Therapieausbildung gemacht. Sie trainieren seit 30 oder 40 Jahren jeden Tag, passen ihre Strategien an, wie emotionale Raubtiere, um sogar die erfahrensten Fachleute zu überlisten.

 

Sie wollen keine Heilung. Sie wollen Zugang.

Zu deiner Zeit, deiner Energie, deinem Einfluss, deiner Empathie.

Und sie wissen genau, wie sie das bekommen.

 

Niemand ist immun

 

Es spielt keine Rolle, wie erfahren oder reflektiert du bist.

Wenn du lange genug mit ihnen in Kontakt bleibst, sie werden dich aussaugen. Langsam. Subtil. Komplett.

 

Ich habe erlebt, wie selbst erfahrene Therapeutinnen, Traumafachleute und Coaches, mit jahrzehntelanger Praxiserfahrung, emotional ausgebrannt, manipuliert oder destabilisiert wurden durch den Kontakt mit solchen Menschen. Der Schaden ist real. Die Erholung dauert lange.

 

Deshalb war der wichtigste und zugleich praktischste Rat, den ich bekam:

Spiele dieses Spiel nicht. Biete keine Hilfe an. Öffne keine Tür.

 

Nicht mal ein einziges Mal.

 

Wie man die Warnzeichen erkennt

 

Mit der Zeit ist etwas Interessantes passiert. Nach vielen schmerzhaften Erfahrungen begann sich in mir eine Art Sensor zu entwickeln.

Es ist nichts Mystisches, es ist Mustererkennung. Ein trainiertes Nervensystem.

 

Heute kann ich oft mit etwa 60–70% Wahrscheinlichkeit erkennen, ob jemand toxisch ist, allein durch die Art, wie er oder sie sich auf Bildern zeigt oder online präsentiert. Die Augen. Die Gesichtsspannung. Das unechte Lächeln. Die Energie hinter den Texten.

 

Wenn sie kommentieren, steigt meine Trefferquote.

Wenn sie mit mir sprechen, erkenne ich es meistens mit 90% Sicherheit.

 

Du spürst es zwischen den Zeilen, wie sie schreiben, sprechen, reagieren. Es geht nie um Verbindung, nie um echtes Verstehen. Es geht um Kontrolle, Überlegenheit, um die ständige Inszenierung eines "Ich bin besser als du".

Sie kommunizieren nicht mit dem Herzen, sondern aus einem aufgeladenen Ego heraus. Kein echtes Interesse, kein Mitgefühl nur Anspruch, Bewertung, und oft eine subtile oder offene Herabsetzung.

Toxische Menschen wollen keinen ehrlichen Austausch. Sie wollen gewinnen. Und wenn das nicht geht, greifen sie an gezielt, persönlich, unter die Haut.

 

Und wenn ich es spüre, beende ich den Kontakt sofort/Blockieren, Kein Erklären. Kein Diskutieren. Einfach ein stilles Gehen.

 

Die drei inneren Sensoren

 

Du hast drei innere Werkzeuge. Nutze sie weise.

 

— Deine Intuition

— Dein Nervensystem

— Deine Werte

 

Wenn alle drei dir sagen "Hier stimmt was nicht“ dann hör hin.

Das ist kein Urteil. Das ist Unterscheidungsvermögen.

 

Diese drei sind deine Filter. Deine Wächter.

Sie sind nicht unfehlbar, aber sie sind besser als reines Denken.

Sie helfen dir, früh zu gehen, bevor es dich etwas kostet.

 

Lass uns eines klarstellen:

Nicht einmal der beste Therapeut kann mit 100% Sicherheit einen narzisstischen Menschen erkennen.

Es ist ein Spektrum. Wir alle tragen gewisse narzisstische oder toxische Anteile in uns.

Dieser Text ist keine Einladung, Menschen wahllos zu etikettieren oder über sie zu urteilen. Das ist gefährlich und unprofessionell.

 

Nicht jeder ist qualifiziert, eine klinische Diagnose zu stellen. Dafür braucht es Tests, Instrumente und professionelle Ausbildung.

 

Dieser Artikel ist kein Diagnose-Werkzeug.

Es ist ein Weckruf.

Eine Einladung zur Achtsamkeit.

 

Um deine Augen zu öffnen.

Um dich daran zu erinnern, dass du nicht der Retter sein musst, wenn dein Inneres "Gefahr“ ruft.

Um zu rennen, wenn dein Nervensystem Nein sagt.

 

Seitdem ich solche Menschen weder in mein privates noch berufliches Leben lasse, hat sich etwas in mir verändert. Meine Energie ist klarer. Mein Fokus stärker. Meine Beziehungen echter.

 

Ich schütze jetzt mein Licht.

 

Und du solltest es auch tun.

 

Lass das hier nicht um Verurteilung gehen.

Lass es um Selbstachtung gehen.

 

Joe Turan 

 

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Danke 💚

 

Joe Turan

– Life Coach

– Tantra- & Kuscheltherapeut

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