
Manche Beziehungen sehen nicht gesund aus.
Nicht von außen. Nicht auf den ersten Blick.
Sie wirken rau.
Unfertig.
Manchmal sogar gebrochen.
Und doch… sind es genau diese Verbindungen, in denen etwas Echtes pulsiert.
Nicht glattgezogen für ein Publikum.
Nicht geschönt für eine Story.
Sondern ungeschützt.
Nackt.
Lebendig.
Die gesündesten Beziehungen sind nicht die, die wie Werbeplakate für das große Glück aussehen.
Nicht die, in denen alles leicht scheint.
Nicht die, wo alles "harmonisch“ ist.
Sondern die, in denen zwei Menschen sich trauen, echt zu bleiben – auch wenn’s weh tut.
Es ist leicht, miteinander zu lachen.
Leicht, wenn der Alltag läuft, der Sex stimmt, die Urlaube geplant sind.
Aber was passiert, wenn’s nicht läuft?
Wenn Zweifel kommen?
Wenn Verletzungen laut werden?
Wenn alte Wunden aufbrechen, und du plötzlich nicht mehr weißt, wer da eigentlich vor dir steht?
Echte Liebe – nicht die romantisierte, nicht die gespielte – beginnt da, wo du dem anderen nicht mehr genügst.
Wo du dich selbst nicht mehr retten kannst mit schönen Worten.
Wo das Bild, das ihr voneinander hattet, in sich zusammenfällt.
Und ihr bleibt trotzdem.
Nicht aus Gewohnheit.
Nicht aus Abhängigkeit.
Sondern aus der Entscheidung, mitten im Trümmerfeld zu sitzen und zu sagen:
"Ich bin noch hier. Und ich will wissen, wer du jetzt bist.“
Gesunde Beziehungen sind Orte, an denen Wahrheit mehr zählt als Harmonie.
Wo die Fähigkeit, mit offenem Herzen in den Schmerz zu gehen, heiliger ist als jedes Versteckspiel.
Wo Konflikte nicht das Ende sind, sondern Portale.
Wo Missverständnisse Einladungen sind – keine Urteile.
Hier erzählen sich zwei Menschen nicht nur, wie ihr Tag war.
Sie zeigen einander, was in ihnen brennt.
Auch wenn es unangenehm ist.
Auch wenn es die Idee von Beziehung sprengt, wie wir sie gelernt haben.
Manchmal bedeutet Liebe:
„Ich sehe dich, wie du jetzt bist – nicht, wie ich dich haben will.“
Manchmal bedeutet Liebe:
„Ich lasse los, was ich dachte, dass du sein solltest – damit du einfach sein darfst.“
Diese Art von Verbindung hat nichts mit Perfektion zu tun.
Sie hat mit Mut zu tun.
Mit der Bereitschaft, sich selbst zu verlieren – um sich gemeinsam neu zu finden.
Wieder und wieder.
Das ist keine romantische Idee.
Das ist tägliche Praxis.
Ein ständiges Loslassen.
Ein ständiges Wiederankommen.
Nicht in einem Bild, nicht in einer Geschichte, sondern im Moment.
Hier. Jetzt.
Liebe ist kein Ziel.
Keine Belohnung.
Keine schöne Verpackung für den Schmerz.
Liebe ist ein inneres Feuer.
Und manche Tage verbrennt es dich.
Andere Tage wärmt es dich.
Aber es ist immer echt.
Wie Eckhart Tolle sagt: Beziehungen sind nicht dazu da, uns glücklich zu machen.
Sie sind dazu da, uns bewusst zu machen.
Bewusst für die blinden Flecken, die Schatten, die ungeheilten Stellen.
Für das, was wir uns selbst nicht geben konnten.
Für das, was in uns selbst noch nicht ganz ist.
Wenn du dich auf so eine Beziehung einlässt, geh nicht davon aus, dass es leicht wird.
Aber es wird echt.
Und das ist mehr wert als jedes Ideal.
Denn was nützt dir ein Partner, der dich nie triggert – aber auch nie wirklich sieht?
Was bringt dir Harmonie, wenn sie auf Angst gebaut ist?
Was, wenn Liebe nicht der sichere Hafen ist – sondern der Sturm, der dich endlich aufweckt?
Vielleicht ist genau das die höchste Form von Intimität:
Dass wir uns nicht verlieren in der Idee vom anderen – sondern ihm immer wieder neu begegnen, wenn alles Alte in sich zusammenfällt.
Vielleicht ist Liebe kein Gefühl.
Sondern eine Entscheidung, im Feuer zu bleiben.
Und nicht wegzulaufen, wenn es zu heiß wird.
Vielleicht ist das der Ort, an dem wir uns wirklich selbst begegnen.
Nicht in der Schönheit.
Sondern in der Wahrheit.
Joe Turan
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