Du bist nicht verrückt oder eine Dramaqueen – du bist in der Lutealphase

Veröffentlicht am 20. Juli 2025 um 08:37

Wenn du das Gefühl hast, dass dich vor deiner Periode alles irritiert. Wenn du leichter weinst, deinen Partner anmotzt, alles absagen willst oder das Gefühl hast, dein Leben funktioniert plötzlich nicht mehr - dann liegt das nicht daran, dass du kaputt bist.

 

Es liegt daran, dass du endlich den Teil von dir hörst, der nie aufgehört hat, das Gewicht zu spüren, das du trägst.

 

Diese Phase deines Zyklus die Lutealphase, wurde jahrzehntelang falsch verstanden. Abgetan als "nur PMS". Behandelt wie eine Störung. Medikalisiert. Lächerlich gemacht. Doch aus Sicht von Biologie, Traumaforschung und Nervensystemregulation ist die Lutealphase kein Fehler.

 

Sie ist eine Form von Intelligenz.

 

Und wenn du lernst, ihr zuzuhören, wird sie zu einem deiner stärksten Werkzeuge für Heilung, Klarheit und Verbindung mit dir selbst.

 

Was passiert tatsächlich in deiner Lutealphase?

 

Lass uns präzise sein. Die Lutealphase ist das Zeitfenster zwischen dem Eisprung und deiner nächsten Periode. Sie dauert typischerweise 10 bis 14 Tage. Während dieser Zeit verändert sich dein Hormonprofil. Östrogen sinkt. Progesteron steigt. Dein Nervensystem wird empfindsamer.

 

Aber diese Empfindsamkeit ist nicht zufällig. Sie hat eine Funktion.

 

Warum? Weil dein Körper biologisch noch nicht weiß, ob du schwanger bist. Und wenn du es wärst, würdest du bald in eine Phase extremer Verletzlichkeit eintreten, Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Um das zu überleben, muss dein Nervensystem dich schützen.

 

Also scannt es. Es wird reaktiver auf Stress, wacher gegenüber Konflikten, aufmerksamer für subtile Ungleichgewichte in deinen Beziehungen, deinem Umfeld, deiner Arbeitsbelastung und deiner emotionalen Regulation.

 

Wenn etwas sich unstimmig anfühlt meldet es das. Und zwar deutlich.

 

Deshalb kann sich die Lutealphase emotional intensiv anfühlen. Die Masken fallen. Die Kompensationsstrategien brechen. Du fühlst dich roh. Du sagst Dinge, die du vermieden hast. Du fühlst alles, was du heruntergeschluckt hast.

 

Das ist keine Fehlfunktion. Das ist dein System, das endlich genug Raum hat, um die Wahrheit zu sagen.

 

Dein innerer Kritiker ist nicht einfach nur gemein. Er ist ein Signal.

 

So viele Frauen berichten, dass ihr innerer Dialog in den Tagen vor der Periode gnadenlos wird. Selbstzweifel, Schuld, Scham, Reue, Kritik - alles fährt hoch.

 

Aber hier liegt die tiefere Wahrheit: dein Nervensystem erkennt nicht nur äußere Gefahren. Es bringt auch innere Bedrohungen an die Oberfläche. Alte Glaubenssätze. Schmerzvolle Erinnerungen. Ungelöste Spannungen. Der innere Kritiker ist dein System, das versucht, dich vor wiederholtem Schmerz zu schützen.

 

Er greift dich nicht an, weil es "Spaß" macht. Er warnt dich vor ungelösten Mustern.

 

Das Problem ist: Wenn du nie gelernt hast, diese Signale zu deuten, wirst du sie als persönliches Versagen fehlinterpretieren. Du denkst, du bist kaputt. Du denkst, etwas stimmt nicht mit dir. Und du machst weiter, funktionierst, spielst etwas vor, übergehst dich - bis du ausbrennst.

 

Deshalb ist diese Phase keine Schwäche, über die man "hinwegkommen" muss. Sie ist eine Einladung, hinzuhören.

 

Wie unsere Kultur es so falsch verstanden hat

 

Die westliche Medizin und Kultur haben weibliche Biologie als unbequem behandelt. "Hysterisch". Chaotisch. Frauen wurde beigebracht, ihre Rhythmen zu übergehen, um sich an ein männliches Hormonmodell anzupassen 24-Stunden-Zyklen, lineare Leistung, konstante Produktivität.

 

Aber der weibliche Zyklus ist nicht linear. Er ist infradianisch - das heißt, er folgt einem etwa 28-tägigen Rhythmus. Jede Woche bringt andere Hormonspiegel, Gehirnchemie und Zustände des Nervensystems mit sich.

 

Wenn du versuchst, den ganzen Monat über auf dieselbe Weise zu funktionieren, läufst du direkt in Dysregulation, Erschöpfung, Frustration und Entfremdung hinein.

 

Vor allem während der Lutealphase.

 

Denn dann hört dein System auf, zu puffern - und beginnt, zu berichten. Dann zeigt es dir, wo die Risse sind. Und was sich verändern muss, damit du dich in deinem Leben sicher fühlst nicht nur produktiv.

 

Die Frage ist nicht: "Wie kann ich das unterdrücken?" Die Frage ist: "Was will mir das zeigen?"

 

Wie du dein System in dieser Phase unterstützen kannst

 

Beobachte deinen Zyklus. Wisse, wann deine Lutealphase beginnt. Verstehe die hormonellen Veränderungen, die in deinem Gehirn und Körper passieren. Lass dich nicht davon überraschen.

 

Reduziere Reize. Dein Nervensystem ist in dieser Phase leichter überfordert. Vermeide zu viel Bildschirmzeit, intensive soziale Aktivitäten oder einen überfüllten Kalender. Schaffe dir Räume der Stille.

 

Anerkenne emotionale Wahrheiten. Die Gedanken, die in dieser Phase auftauchen, können intensiv sein - aber sie zeigen oft auf reale, unerfüllte Bedürfnisse. Schreibe Tagebuch, nimm Sprachnachrichten auf, sprich ehrlich mit jemandem, bei dem du dich sicher fühlst.

 

Passe deine Arbeitslast an. Die Tage nach dem Eisprung sind nicht ideal für Höchstleistung, öffentliche Auftritte oder emotional belastende Aufgaben. Wenn möglich, plane deinen Monat entsprechend.

 

Hör auf, dich dafür zu entschuldigen, dass du mehr fühlst. Du sollst in dieser Phase mehr fühlen. Genau darum geht es.

 

Jetzt gehen wir eine Ebene tiefer von emotionaler zu körperlicher Unterstützung.

 

Nährstoff- und Supplement-Unterstützung für die Lutealphase und PMS

 

Das hier hilft:

 

—Magnesium (Glycinat oder Bisglycinat)

Warum: Unterstützt die Stimmung, lindert Krämpfe, verbessert den Schlaf, beruhigt das Nervensystem

Dosis: 200–400 mg täglich, idealerweise abends

 

—Vitamin B6 (bevorzugt in P5P-Form)

Warum: Kofaktor für Neurotransmitter wie Serotonin und GABA, reduziert Stimmungsschwankungen und Brustempfindlichkeit

Dosis: 25–50 mg täglich, nur in der Lutealphase

(Vorsicht: Höhere Dosen können bei manchen Frauen Angst auslösen - bitte beobachten)

 

—Omega-3-Fettsäuren (EPA + DHA)

Warum: Entzündungshemmend, stimmungsstabilisierend, reduziert Krämpfe und Prostaglandin-Überproduktion

Dosis: 1000–2000 mg kombinierte EPA/DHA pro Tag

 

—Safranextrakt (affron oder standardisierter Extrakt)

Warum: Gut erforscht bei PMS-bedingter Depression und Stimmungsschwankungen

Dosis: 30 mg pro Tag

 

—Ingwer (Zingiber officinale)

Warum: Lindert Menstruationsschmerzen, Blähungen, Übelkeit und systemische Entzündungen. Vergleichbar mit NSAIDs

Dosis: 1000–1500 mg/Tag als Extrakt oder starker Tee 2–3x täglich

 

—Famotidin (H2-Antihistaminikum)

Warum: Unterstützt Frauen mit Histamin-Sensitivität in der Lutealphase. Kann PMS-bedingte Übelkeit, Blähungen, Sodbrennen und Angst reduzieren

Dosis: 20 mg/Tag, beginnend 2–3 Tage vor der Periode

(Besonders hilfreich bei Migräne, Magen-Darm-Beschwerden oder erhöhter Reaktivität auf fermentierte Lebensmittel und Stress)

 

Du bist nicht kaputt. Du bist zyklisch. Dein Körper bestraft dich nicht, er versucht, dir etwas mitzuteilen. Die Lutealphase ist kein Systemfehler. Sie ist ein intelligentes Design, über Millionen Jahre hinweg fein abgestimmt, um dich zu schützen.

 

Haftungsausschluss:

Dies ist keine medizinische Beratung. Bitte sprich mit deinem Arzt, bevor du Nahrungsergänzungsmittel einnimmst oder Veränderungen an deiner Gesundheit vornimmst.

 

Joe Turan 

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