
Ich werde oft gefragt, ob ich all das, worüber ich schreibe, auch wirklich lebe.
Ob ich die Werte, die ich in Sitzungen oder Artikeln vermittle, selbst verkörpere.
Die ehrliche Antwort? Ich versuche es. Jeden Tag.
Und manchmal gelingt es mir. Manchmal falle ich zurück in alte Muster, ziehe mich zurück, schließe mein Herz, wenn es eng wird. Aber das Ziel ist nie Perfektion. Das Ziel ist Aufrichtigkeit. Präsenz. Mut.
Wenn ich in Beziehung gehe, dann nicht, um mich zu verlieren oder jemandem zu gefallen. Ich gehe in Beziehung, um mich zu zeigen. Und um zu sehen, ob da jemand ist, der nicht von meiner Fassade angezogen ist, sondern vom Echtem in mir. Und der selbst bereit ist, sich ohne Maske zu zeigen.
Wenn ich in einer Beziehung bin, dann kommuniziere ich so mit ihr.
Ich will nicht, dass man mich auf ein Podest stellt.
Ich bin kein Ideal. Ich bin ein Mensch. Ich kann sehr klar sein, aber auch überfordert. Ich kann halten, aber auch selbst brauchen. Ich will keine Projektionsfläche sein für unerfüllte Wünsche oder verlorene Anteile.
Ich wünsche mir auch keine Beziehung, in der ich die oberste Priorität bin.
Denn wer sich selbst an zweite Stelle setzt, wird mich irgendwann dafür hassen.
Ein Mensch, der sich selbst nicht mehr spürt, verliert sein Rückgrat, seine Stimme, seine Würde. Und ich kann und will niemanden lieben, der sich selbst verrät, nur um geliebt zu werden.
Ich will eine Frau, die Nein sagen kann.
Die mir widerspricht. Die sich nicht anpasst, um Frieden zu halten.
Eine, die sich nicht für mich verändert, sondern sich neben mir entfaltet.
Wenn ich liebe, dann will ich die Wahrheit.
Nicht nur deine verletzliche, weiche Seite. Ich will auch deine Scham. Deine Wut. Deine Schatten.
Ich will wissen, wo deine Grenzen sind damit ich sie respektieren kann.
Ich will wissen, was du brauchst damit du dich gesehen fühlst.
Nicht weil ich dich glücklich machen will, sondern weil ich deine Realität achten will.
Und ich verspreche dir: Ich werde es dir zeigen.
Nicht durch schöne Worte. Sondern durch Verlässlichkeit.
Meine Taten werden deckungsgleich mit dem sein, was ich sage.
Ich werde da sein. Und ich bleibe, solange es gesund ist.
Nicht, weil ich nicht gehen kann. Sondern weil ich mich entschieden habe, zu bleiben.
Ich werde dir Raum geben, du selbst zu sein. Auch wenn das manchmal unbequem für mich ist.
Ich werde dich nie kontrollieren, dich nie zu etwas drängen, dich nie manipulieren, um meine eigene Unsicherheit zu beruhigen.
Du bist frei. Und du wirst es auch bleiben.
Aber wenn du mich nicht mit Respekt behandelst, gehe ich.
Wenn du zwischen mir und einem anderen wählst, dann wähle ihn.
Wenn es in dieser Beziehung keinen Frieden gibt, dann beende ich sie.
Ich werde nicht aus Bedürftigkeit bleiben. Ich bleibe nur, wenn mein Herz dabei ganz sein kann.
Ich verspreche, dass ich selbst die Arbeit mache, die nötig ist.
Ich gehe in Therapie. Ich reflektiere meine Muster. Ich investiere in meine emotionale und körperliche Gesundheit.
Nicht, weil ich "heil" sein will. Sondern weil ich niemandem meine ungelösten Wunden aufladen will.
Ich werde dich herausfordern. Nicht mit Druck, sondern mit Präsenz.
Ich will, dass du wächst. Nicht für mich, sondern weil ich dein Potenzial sehe.
Ich will dein sicherer Ort sein.
Nicht der Ort, an dem du dich ständig anpassen musst, sondern der Ort, an dem du auftauchen kannst mit allem, was du bist.
Auch mit deiner Unruhe. Deiner Unsicherheit. Deinem Zuviel.
Diese Art von Beziehung ist nicht romantisch im klassischen Sinn.
Aber sie ist wahr.
Und in dieser Wahrheit liegt die tiefste Form von Intimität.
Nicht jeder kann das halten. Nicht jeder will das überhaupt.
Aber wer es will, der weiß: Liebe ist kein Gefühl, das uns passiert.
Es ist eine tägliche Praxis.
Und diese Praxis beginnt damit, dass ich mich selbst nicht aufgebe.
Nicht für die Liebe. Nicht für die Beziehung. Und auch nicht für dich.
Joe Turan
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