
Die Integration des Teils in dir, der dich am meisten verletzt hat, ist der Weg, wie du die tiefsten Wunden heilst.
Die meisten Menschen glauben, Heilung bedeutet, Schmerz zu beseitigen. Zu reparieren, was kaputt ist. Den Schmerz verschwinden zu lassen.
Aber tiefe, dauerhafte Heilung geschieht nicht durch Vermeidung. Sie geschieht durch Integration.
Wenn du verletzt wurdest von jemand anderem, vom Leben oder durch deine eigenen Entscheidungen dann gibt es einen Teil in dir, der diese Wunde trägt. Einen Teil, der sich vielleicht angepasst hat, indem er sich verschlossen hat, ausgetickt ist, betäubt hat, ausgewichen ist, manipuliert hat, gefallen hat oder kontrolliert hat. Dieser Teil hat dich geschützt. Auf eine bestimmte Weise hat er dich am Leben gehalten.
Aber irgendwann fängt dieser schützende Teil an, dir mehr zu schaden als zu helfen. Er sabotiert Beziehungen. Er wehrt sich gegen Liebe. Er spielt dieselben Dynamiken immer wieder ab. Und dann beginnst du, ihn zu hassen. Du nennst ihn deinen Schatten, deine Wunde, dein Trauma, deine toxische Eigenschaft.
Hier bleiben die meisten stecken: Sie versuchen, diesen Teil zum Schweigen zu bringen oder loszuwerden. Sie behandeln ihn wie den Feind. Aber das Paradox echter Heilung ist: Dieser Teil ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Trennung von ihm.
Du heilst nicht, indem du diesen Teil abschneidest. Du heilst, indem du dich ihm zuwendest. Ihn siehst. Ihm zuhörst. Verstehst, warum er getan hat, was er getan hat. Und dann verändert sich etwas. Dieser Teil wird weicher. Er hört auf zu schreien. Hört auf zu sabotieren. Weil du ihm endlich mit Präsenz begegnet bist, statt ihn weiter zu verbannen.
Du erkennst diese Teile in dir, wenn du aufmerksam wirst für die Muster, die dir Schmerz bringen besonders jene, die sich immer wiederholen.
1. Achte auf Reaktionen, die überproportional stark sind.
Dieses plötzliche Zumachen, wenn dich jemand kritisiert.
Der Drang, es jemandem recht zu machen, wenn er sich distanziert.
Die Wut, die dich überflutet, wenn du dich machtlos fühlst.
Das sind oft keine Reaktionen deines erwachsenen Selbst das sind Anteile. Innere Fragmente, eingefroren in der Zeit. Meist jünger. Oft aus dem Überlebensmodus entstanden.
Frag dich: Wie alt fühlt sich diese Reaktion an?
Du wirst überrascht sein, wie oft nicht das "Heute-Ich", sondern das 5-jährige, 13-jährige oder das tief verletzte Ich von damals reagiert jenes, das verraten, beschämt oder verlassen wurde.
2. Hör auf die inneren Stimmen, die du normalerweise zum Schweigen bringst.
Die Stimme, die sagt: "Ich bin nicht genug.“
Die Stimme, die flüstert: "Du musst es ihnen recht machen, sonst gehen sie.“
Die Stimme, die sagt: "Du bist zu viel.“
Diese Stimmen sind nicht deine Wahrheit. Es sind Teile von dir, die dich weiterhin schützen wollen, indem sie kontrollieren, wie viel von dir du zeigen darfst.
3. Integration beginnt mit Beziehung.
Du musst diese Anteile nicht reparieren oder bekämpfen. Du musst ihnen begegnen.
Mit ihnen sitzen.
Ihre Gefühle im Körper spüren.
Mit ihnen sprechen so, wie du mit einem Kind sprechen würdest, das Angst hat.
Frag sie, was sie brauchen.
Frag sie, wovor sie dich schützen wollen.
Wenn du aufhörst, diese Teile als Fehler zu sehen, und beginnst, sie als Verbündete zu betrachten als Kräfte, die dich einmal geschützt haben dann beginnen sie, sich zu entspannen.
Integration ist kein Ereignis. Es ist ein Prozess innerer Zugehörigkeit.
Keine große dramatische Heilung, sondern viele kleine Momente von: "Ich sehe dich. Ich höre dich. Ich lasse dich nicht mehr allein.“
Integration bedeutet: Du lässt alle Teile von dir dazugehören auch die, die du gelernt hast zu hassen.
Das ist, was heilt. Nicht Selbstoptimierung, Kontrolle oder spirituelle Vermeidung.
Wahre Heilung bedeutet, in Beziehung mit allen Aspekten deiner Selbst zu treten. Besonders mit denen, die weh tun.
Das ist es, was dich ganz macht.
Joe Turan
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