Wie man aufhört, sich darum zu kümmern, was andere über einen denken und nie wieder etwas persönlich nimmt.

Veröffentlicht am 9. August 2025 um 21:48

Das sage ich mir selbst:

Ich erinnere mich daran, dass ich eigentlich gar nicht weiß, was du über mich denkst. Ich weiß nur, was ich glaube, dass du über mich denken könntest. Das bedeutet, ich erschaffe in meinem Kopf eine gemeine und wertende Version von dir und benutze diese, um gemeine Dinge über mich selbst zu denken. Und da ich dich in meinem Kopf gemein gemacht habe, bin eigentlich ich diejenige bzw. derjenige, die oder der dich bewertet, nicht umgekehrt. Also gehe ich inzwischen einfach davon aus, dass Menschen cool sind und wahrscheinlich nette Dinge denken.

 

Und wenn sich herausstellt, dass ich mich irre und sie plötzlich ohne erkennbaren Grund gemein werden, erinnere ich mich daran, dass es in ihrem Kopf nur eine Version von mir gibt, über die sie gemeine Dinge denken, die in Wahrheit gar nicht ich bin. Eigentlich ist es ein Teil von ihnen selbst. Also sind sie im Grunde gemein zu sich selbst. Es wird erst dann zu mir, wenn ich erlaube, dass ihre Wahrnehmung und ihre Behandlung von mir anfängt, meine eigene Wahrnehmung und meinen Umgang mit mir zu beeinflussen.

 

Die Buddhisten erzählen eine Geschichte: Der Buddha lehrt vor einer großen Menschenmenge, als ein Mann auftaucht und ihn stört, indem er laut, gemein und obszön schreit. Doch der Buddha ignoriert ihn und lehrt einfach weiter. Der Mann wird frustriert, legt noch eine Schippe drauf, wird noch lauter, noch gemeiner, noch obszöner. Doch der Buddha ignoriert ihn weiterhin und lehrt einfach weiter. Schließlich wird der Mann so wütend, dass er zusammenbricht und ruft: „Hörst du mich überhaupt nicht? Warum bist du nicht wütend? Ich bin so gemein zu dir, ich verhalte mich wie ein Idiot!“

 

Schließlich antwortet der Buddha: „Wenn du jemandem ein großzügiges Geschenk gibst, er es aber ablehnt, wem gehört das Geschenk dann?“ Der Mann sagt: "Nun, offensichtlich gehört es immer noch mir.“ Der Buddha erwidert: "Genauso ist es mit deiner Wut und deinen Beleidigungen. Wenn ich sie nicht annehme, gehören sie dir.. nicht mir.“

 

Für mich begann sich alles zu verändern, als ich verstand, dass fast nichts persönlich ist. Selbst wenn Menschen versuchen, dir zu schaden, hat es nichts mit dir zu tun, sondern mit ihnen selbst und damit, wie sie sich fühlen.

Das Leben wird viel leichter, wenn man begreift, dass niemand so viel über dich nachdenkt, wie du glaubst... Dieses 3-Uhr-morgens-Schamgefühl über etwas, das du vor sechs Monaten getan oder gesagt hast... niemand erinnert sich daran außer dir.

 

Joe Turan

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