Was meint eine Frau, wenn sie sagt: "Ich will loslassen"?

Veröffentlicht am 10. September 2025 um 14:48

Wenn sie sagt: "Ich will das Gefühl haben, dass ich meinen Kopf ausschalten kann", sagt sie dir in Wirklichkeit: "Ich will das Gefühl haben, dass du es im Griff hast. Ich will das Gefühl haben, dass ich nicht diejenige sein muss, die ständig die Probleme der Welt um mich herum jongliert."

Wenn eine Frau fallen lassen und abschalten kann, passiert im Hintergrund weit mehr, als die meisten ahnen.

Es ist nicht nur Ruhe. Es ist ein Reset in ihrem ganzen System.

 

Ihr Nervensystem geht vom ständigen Sympathikus-Alarm dem "Ich muss noch… ich darf nicht vergessen… was, wenn…" in den Parasympathikus, in den Bereich, in dem Heilung, Regeneration und Genuss stattfinden. Ihr Körper muss nicht mehr in jedem Moment die Welt managen. Ihre Muskeln entkrampfen, die Atmung vertieft sich, der Puls sinkt. Sie landet.

 

In diesem Zustand ist sie wieder mehr in ihrem Körper als in ihrem Kopf.

Sie spürt Wärme in ihrem Bauch, Weichheit in ihren Hüften, eine langsame Lebendigkeit, die nicht gehetzt ist. Ihre Aufmerksamkeit ist nicht mehr nach außen gerissen, um Gefahren, Aufgaben oder Erwartungen zu scannen, sondern nach innen gerichtet auf Empfindungen, Berührungen, Atmung.

 

Und das verändert ihre Energie.

Ihr Hormonsystem reagiert: Cortisol sinkt, Oxytocin steigt, Dopamin fließt. Das gibt ihr nicht nur emotionalen Frieden, sondern macht sie empfänglicher für Nähe, für Berührung, für Intimität. Die Libido steigt, nicht, weil sie plötzlich "mehr Lust hat", sondern weil ihr Körper endlich den Raum hat, Lust überhaupt zu spüren.

 

Fallen lassen und abschalten bedeutet für sie, in ihre weibliche Energie zurückzukehren in die fließende, empfangende, sinnliche Seite, die nicht plant, kontrolliert oder organisiert, sondern fühlt, genießt und vertraut.

Das ist nicht Schwäche. Es ist das Fundament, auf dem ihre Kraft wächst. Denn aus dieser Energie heraus regeneriert sie schneller, kommuniziert klarer, liebt tiefer und begegnet ihrem Partner mit mehr Offenheit.

 

Wenn ein Mann den Raum schafft, in dem sie so fallen kann, gibt er ihr nicht nur Entlastung. Er gibt ihr die Möglichkeit, wieder vollständig Frau zu sein mit all der Lebendigkeit, Sinnlichkeit und Strahlkraft, die daraus erwächst.

 

Warum ist das so bedeutsam? Männer neigen dazu, sich auf ein oder zwei ganz bestimmte Themen gleichzeitig zu fixieren. Frauen sehen ein halbes Dutzend auf einmal. Was sie dazu bringt zu sagen: "Ich will meinen Kopf ausschalten", ist meist, dass sie jemand ist, der überanalysiert ob durch Angst, Stress, Trauma Kategorie egal. Sie achtet auf zu viele Dinge, zu oft. Frauen sind nicht dafür gemacht, ständig diszipliniert zu sein. Es liegt nicht in ihrer Natur, das dauerhaft zu können, und es ist erschöpfend.

 

Was meine ich damit? Es gibt einen Hormonzyklus. Männer haben einen 24-Stunden-Hormonzyklus. Frauen haben einen von ungefähr 28 Tagen. Es gibt eine Phase in diesem Zyklus, in der sie Ruhe brauchen. Stell dir vor, in deinem 24-Stunden-Tag gäbe es eine Zeit, in der du Ruhe brauchst und jedes Mal würde von dir verlangt, zu funktionieren. Wie oft hintereinander könntest du das machen, bevor du erschöpft wärst?

 

Stell dir nun vor, diese Ruhephase würde sieben bis neun Tage dauern. Und in diesen sieben bis neun Tagen würde trotzdem verlangt, dass du diszipliniert bleibst. Das wäre extrem anstrengend, entmutigend und überfordernd.

 

Wenn also eine Frau sagt: "Ich will einen Mann, der meinen Kopf ausschaltet", meint sie nicht, dass sie dein Kind sein will. Sie sagt, dass sie das Gefühl haben will, sich ausruhen zu können. Das ist ein Unterschied. Das Gehirn einer Frau schaltet sich nicht einfach von allein komplett ab. Du kannst ihr helfen, es zu beruhigen. Du kannst ihr helfen, es leiser zu machen.

 

Wie bei einem Lautsprecher: Wenn die Lautstärke bei 120 Dezibel liegt und du sie auf 70 senkst, ist der Unterschied deutlich hörbar. Senkst du sie von 70 auf 65, ist die Veränderung so gering, dass man sie kaum noch wahrnimmt.

Wenn eine Frau also sagt: "Ich will meinen Kopf ausschalten", heißt das nicht, dass er völlig abschaltet. Es heißt, dass er aufhört, sich auf die ganze Welt um sie herum zu konzentrieren, und sich nur noch auf dich fokussiert. Er hat also nicht aufgehört zu arbeiten, er ist nur vom Druck des Außen in den Fokus auf das Innere gegangen, auf dich und sie. Das ist es, was sie meint. Sie will, dass du der Schild zwischen ihr und der Welt bist, damit sie abschalten kann, weil es überwältigend ist.

 

Warum ist es überwältigend? Weil sie nicht dafür gemacht ist, all das zu beachten schon gar nicht die ganze Zeit. Sie ist nicht dafür gemacht, immer diszipliniert zu sein. Disziplin ist wichtig, ja, aber immer diszipliniert zu sein, ist für sie nicht wie für einen Mann. Und nochmal: Sie versucht nicht, dein Kind zu sein. Sie will ihren Fokus vom Außen aufs Innen lenken auf dich.

 

Männer, wenn ihr euch fragt: "Wie kann ich das tun?" ihr müsst kompetent und fähig sein, nicht nur in Bezug auf die Situation und wie man sie handhabt, sondern auch im Umgang mit ihr.

 

Und hier scheitern viele Frauen: Ihr müsst ihn lassen. Ihr müsst ihn lassen, okay? Er wird nicht so erziehen wie du. Er wird nicht so putzen wie du. Er wird nicht so kochen wie du. Er wird nicht so Auto fahren wie du. Wenn du einen Mann willst, der sich kümmert, musst du lernen, ihn die Dinge auf seine Weise erledigen zu lassen.

 

Und dafür gibt es eine Regel:

 

Wenn du es nicht selbst machst, bestimmst du auch nicht, wie es gemacht wird.

 

Solange es erledigt ist, bestimmst du nicht, wie es gemacht wird.

Es ist mir egal, dass der Geschirrspüler nicht so eingeräumt ist, wie du es gern hättest. Sind die Teller sauber? Es gibt einen Unterschied zwischen "Der Geschirrspüler sieht nicht ordentlich aus" und "Das Geschirr ist nicht sauber". Das sind zwei verschiedene Dinge. Und glaub mir, ich verstehe die Frustration, wenn jemand den Geschirrspüler "falsch" einräumt. Aber: Er hat geputzt, oder nicht?

 

Also Männer: Ihr müsst fähig sein, die Dinge um sie herum zu erledigen, und sie zu verstehen. Frauen sagen euch nicht immer, was sie brauchen. Und Frauen: Das ist ein weiterer Punkt lernt, zu sagen, was ihr braucht. Frauen sagen oft nicht, was sie brauchen, weil sie davon ausgehen, dass ihr, wenn sie euch die Lösung präsentieren, schon wisst, was das Problem ist. Aber so funktioniert es nicht.

 

Männer sind geborene Problemlöser. Wenn du versuchst, ihm die Lösung zu geben, nimmst du ihm die Aufgabe, für die er gemacht ist und das entmannt ihn nicht nur, sondern er erfährt auch nicht, was das eigentliche Problem ist. Du brauchst nicht primär die Lösung. Du brauchst, dass er das Problem sieht, hört und versteht das beruhigt dich genug, um selbst eine Lösung zu finden oder ihn darum zu bitten. Du willst, dass das Problem gehört wird, aber versuchst, es zu lösen, indem du ihm sagst, wie er es lösen soll. Das funktioniert nicht. Sag ihm, was das Problem ist.

 

Männer: Wenn sie euch eine Lösung präsentiert, schaut nicht auf die Lösung, sondern fragt euch: "Für welches Problem wäre das die Lösung?" Geht rückwärts. Findet das Problem.

 

Wenn sie in die Küche kommt und ich nehme die Küche nur, weil sie gerade vor mir ist und sie kocht, macht dies und das, drei Kinder rennen herum, und sie sagt: "Kannst du den Müll rausbringen?" dann ist der Müll nicht das Problem. Das Problem sind der Lärm und das Chaos. Also: "Ja, Schatz, ich bring den Müll raus." Nimm die Kinder, bring sie in einen ruhigen Raum, geh zurück, bring den Müll raus, räum die Arbeitsfläche um sie herum frei, pack alles in den Müll, bring auch diesen Beutel raus und geh ihr aus dem Weg. Der Müll war nur das Letzte, was sie gesehen hat. Das Problem war die Überreizung.

 

Also Frauen: Hört auf, das Problem für euren Mann lösen zu wollen. Sagt ihm, was das Problem ist. Lasst ihn es lösen. Und hört auf, euch zu beschweren, wenn er es nicht genauso macht wie ihr. Ihr seid zwei verschiedene Menschen. Lasst es geschehen. Er wird nicht so erziehen, kochen, putzen, fahren oder Gespräche führen

 

Joe Turan

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